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Reisebericht Mexiko

Veröffentlicht: 27.03.2023

Letzten Juli machten mein Freund Carlos und ich eine zweiwöchige Rundreise durch Mexiko. Unsere Reise ging von München über Mexiko-Stadt nach Guadalajara und zurück.


Tag 1

Unser Flug von München nach Mexiko-Stadt dauerte 18 Stunden. Wir sind gegen 08.00 Uhr morgens abgeflogen und hatten einen Zwischenstopp in London. Von London nach Mexiko-Stadt dauerte der Flug etwa 11 Stunden. Wir waren sehr aufgeregt und konnten nicht schlafen. Gegen 19.00 Uhr sind wir in Mexiko-Stadt gelandet. Wir hatten das 4-Sterne-Hotel „Stanza Hotel“ für 76€ die Nacht gebucht. Das Hotel befindet sich im Viertel Roma-Condesa und ist nur 30 Minuten von dem internationalen Flughafen Mexiko-Stadt entfernt. Es befindet sich in einer sehr schönen Gegend, in der es viele Restaurants und einen Metrobus ganz in der Nähe gibt. Das Zentrum liegt nur drei Stationen entfernt. Vom Flughafen bis zu unserem Hotel nahmen wir ein Taxi und nachdem wir unser Gepäck abgegeben hatten, gingen wir in ein Restaurant in der Nähe. Danach waren wir sehr erschöpft von dem langen Tag und gingen zurück ins Hotel, wo wir nur noch ins Bett fielen.


Tag 2

Wir begannen unseren Aufenthalt in Mexiko-Stadt, der Hauptstadt von Mexiko und einer der größten Städte der Welt. Es ist eine Stadt voller Geschichte und Kultur und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten für Touristen. Den ersten Tag starteten wir mit einem Frühstück in einer Fonda, eine Art zwangloses, familiengeführtes Restaurant, das jeden Tag früh öffnet und ein wunderbarer Ort ist, um Einheimische zu treffen.

Als nächstes besuchten wir den Zócalo, auch bekannt als Plaza de la Constitución. Es ist der größte öffentliche Platz in Lateinamerika und befindet sich im Herzen der Stadt. Einst stand hier der Palast des Aztekenherrschers. Heute wird der Zócalo von der Kathedrale, dem Nationalpalast und dem Gebäude der Stadtregierung begrenzt. Mitten auf dem Platz steht eine riesige mexikanische Flagge.

Das imposante Gebäude an der Nordseite des Zócalo ist die älteste und größte Kathedrale des gesamten amerikanischen Kontinents. Der Bau der Kathedrale begann 1573 und wurde aber erst im Jahr 1793 komplett fertiggestellt.

Direkt neben der Kathedrale befindet sich der Templo Mayor, der wichtigste und größte Tempel des damaligen Tenochtitlan. Während der Eroberung durch die Spanier wurde der Tempel zerstört.

In den letzten 40 Jahren wurde der Unterbau des Tempels von Archäologen freigelegt und es kamen Reliefs und Plastiken zum Vorschein. Heute kann man den Tempelkomplex mit angeschlossenem Museum besuchen. Von Dienstag bis Sonntag (9-17 Uhr) kann man für 80 Pesos die Anlagen erkunden.

Wir spazierten durch die Alameda Central, den ältesten Park der Stadt, und besichtigten den prächtigen Palast der Schönen Künste (Palacio de Bellas Artes).

Anschließend schlenderten wir ein paar Häuserblocks durch das Barrio Chino, (Chinatown) westlich des Centro Histórico, um zum Mercado de San Juan zu gelangen. Dieser traditionelle mexikanische Markt ist ein Labyrinth aus Ständen, an denen alle Arten von Produkten verkauft werden.

Wir nahmen den Bus und fuhren etwas weiter westlich von Mexico-Stadt zum Stadtteil Roma Norte. Dieses Viertel ist der ideale Ort für einen entspannten Nachmittag. Wir starteten in der Nähe des Parque México und schlenderten durch die von Bäumen gesäumten Straßen mit ihren alten Herrenhäusern, Künstler-Treffs, Streetart und Hipster-Hotspots. Die kulinarische Szene ist stark von der italienischen Kultur geprägt, und die trendbewusstesten Bewohner der Stadt sind in den angesagten Bars und Boutiquen zu finden.

Nach etwa einer Stunde gelangen wir in das kopfsteingepflasterte, farbenfrohe Coyoacán. Es ist eines der ältesten Viertel der Stadt und sein bekanntestes Wahrzeichen ist das berühmte Blaue Haus von Frida Kahlo (casa azul) – das Haus ihrer Kindheit und ein Museum, das ihrem Leben und Werk gewidmet ist, darunter Selbstporträts und Ansichten der mexikanischen Kultur. Wir hatten die Tickets bereits am Vortag online gebucht, da sie schnell ausverkauft sind. Danach liefen wir weiter durch das bunte Viertel und besuchten den Mercado de Coyoacán, der neben Streetfood auch viel traditionelles Kunsthandwerk und Souvenirs anbietet. Anschließend besuchten wir das Museo Anahuacalli, das von Kahlos Lebensgefährten Diego Rivera gegründet wurde und 2.000 Stücke aus seiner Sammlung zeigt, darunter auch prähispanische Kunstwerke.


Tag 3

Am zweiten Tag in der Stadt besuchten wir das Museo Nacional de Antropología, ein Museum, das sich der Geschichte und Kultur der indigenen Völker Mexikos widmet. Es ist eines der besten Museen in Lateinamerika.

Um den besten Blick auf die Stadt zu genießen, bestiegen wir den Torre Latinoamericana, ein Wolkenkratzer mit einer Aussichtplattform auf dem Dach. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und ihre Umgebung.

Etwas erschöpft und hungrig besuchten wir einen der vielen Märkte in der Stadt und aßen die berühmten Tacos. Zum Nachtisch gönnten wir uns ein paar Churros.

Wir machten einen kurzen Spaziergang zum Garibaldi, wo man die fantastische Atmosphäre der Stadt bei Nacht genießen kann. Auf der Plaza Garibaldi treten dienstags und am Wochenende Mariachi-Bands auf, so dass man mexikanische Folklore mit Live-Musik erleben kann. Eine der besten und sichersten Möglichkeiten, Garibaldi bei Nacht zu erleben, ist eine geführte Tour, die einen Drink und eine Fahrt durch die Straßen beinhaltet und mit einer Show auf der Plaza Garibaldi endet.


Tag 4

Nachdem wir 2 Tage in Mexiko-Stadt verbracht hatten, ging es mit unserer Route nach Teotihuacán weiter. Wir wollten die Ruinenstadt schon seit langem besuchen und machten uns früh auf den Weg, sodass wir den Tag dort verbringen konnten. Um von Mexiko-Stadt nach Teotihuacán zu kommen, sind wir mit der Metrolinie 5 zum nördlichen Bahnhof, Terminal Central del Norte, gefahren. Wir sahen einen kleinen Schalter mit der Aufschrift „Autobuses Teotihuacán“. Dort kauften wir unsere Tickets zur Haltestelle „Piramides“, die je 3 € kosteten. Die Busse fahren etwa alle 15 Minuten ab und der Weg dauert ungefähr eine Stunde. Wir nahmen beide unsere Kopfhörer mit, weil wir schon vor dem Ausflug recherchiert hatten, dass der Weg zu den Pyramiden lange dauert und anscheinend gefährlich sei, da es immer wieder Überfälle gibt. Wir riskierten es trotzdem und hatten Glück. Als wir ankamen, wurden uns zahlreiche Führungen angeboten. Wir schlossen uns mit anderen Reisenden aus dem Bus zusammen und jeder zahlte etwa 6,80 Euro für eine 1,5 Stunden Tour. Wir sahen uns Vieles an, wie z.B. die drittgrößte Pyramide der Welt und größte Pyramide der Stätte, die Sonnenpyramide und die Mondpyramide, die zweitgrößte Pyramide von Teotihuacán. Der Tour-Guide erzählte uns, dass es bis 2022 erlaubt war, die Pyramiden zu besteigen. Eigentlich war dies auch unser Plan gewesen, aber nach der langen Busfahrt waren wir sowieso schon erschöpft und daher ärgerten wir uns nicht.

Außerdem haben wir uns auch die Straße der Toten angeschaut. Sie ist etwa 4 Kilometer lang und führt durch die komplette Anlage hindurch. An ihrem nördlichen Ende befindet sich die Mondpyramide. Da wir alle etwas müde waren, machten wir eine kleine Pause auf den Treppen der Plattformen und unterhielten uns.

Als letztes sahen wir uns den Palast des Quetzalpapalotl an. Der Palast ist reich verziert und erstaunlich bunt. Unsere Führung endete dort und wir waren sehr müde. Auf dem Gelände gab es zahlreiche Händler und Händlerinnen, die Essen und Getränke anboten. Dort haben wir erstmal etwas gegessen.

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, begaben wir uns auf den Heimweg nach Mexiko-Stadt. Die Rückfahrt war sehr angenehm, da wir sehr erschöpft waren. In Mexiko-Stadt angekommen holten wir unser Gepäck und fuhren direkt weiter in Richtung Flughafen, um unseren Flug nach Guadalajara zu erwischen. Der Flug dauerte etwa eine Stunde, die wir nutzten, um eine kleine Siesta zu machen.


Tag 5

Am nächsten Tag ging es gleich weiter, um die Stadt zu erkunden. Wir fuhren mit dem Bus nach Tlaquepaque, einer Gemeinde die ca. 6km vom Stadtzentrum Guadalajaras entfernt liegt. Seit dem Jahr 2018 gehört auch diese zu den insgesamt 132 Pueblos Mágicos in Mexiko, Orte die als besonders sehenswert gelten.

Dort angekommen, wurden wir von einem Meer aus bunten Regenschirmen über den Straßen begrüßt, sowie den typischen bunten Großbuchstaben mit dem Namen der Gemeinde, die man in jeder mexikanischen Stadt vorfindet. Die farbigen Häuser und die vielen Geschäfte und kleinen Stände am Straßenrand, die handgefertigte Produkte aus Leder, Glas, Stoff oder Keramik anboten, luden zum gemütlichen Schlendern ein. Wirklich sehr empfehlenswert! Nach ein paar Stunden überkam uns der Hunger und wir suchten uns ein Restaurant mit Terrasse, sodass wir das sonnige Wetter weiter genießen konnten. Wir bestellten uns dann Tamales mit Salsa und Micheladas, beides typisch mexikanisch. Tamales bestehen aus einer Art Teig, der mit Fleisch oder auch Gemüse und Käse gefüllt ist, dieser wiederum ist in ein Maisblatt gewickelt und wird dann traditionell in einem Topf gedämpft. Dazu gibt es rote oder grüne Salsa. Die Michelada ist nicht für jeden etwas, es ist eine Mischung aus Salz, Limettensaft, Bier und Tomatensaft und Chilisauce. In unserem Restaurant standen aber auch noch andere Sorten auf der Karte, wie zum Beispiel mit Mangosaft.


Tag 6

Heute wollten wir uns das Stadtzentrum von Guadalajara etwas genauer anschauen. Dazu haben wir uns ein paar Räder geliehen, die man im Stadtzentrum an jeder Ecke einfach und selbst mieten kann. Dies kostet umgerechnet nur ein paar Euro am Tag. Erster Halt war der Mercado Corona, ein Markt auf dem verschiedenen Anbieter ihre Lebensmittel die ganze Woche über anbieten. Dort gibt es von Trockenfrüchten, Fleisch und Obst alles bis hin zu Milchprodukten, Süßigkeiten, Kleidung und Backwaren. Auch einige Restaurants, die Tamales, Tacos und Quesadillas anbieten, sind dort zu finden. Wir kauften ein paar Souvenirs und Süßigkeiten. Ich habe mich für eine typisch mexikanische Süßigkeit, Pulparindo entschieden, die aus dem Fruchtfleisch der Tamarindenfrucht hergestellt wird. Sie ist säuerlich, süß und gleichzeitig salzig, eine interessante und ungewöhnliche Kombination. Danach ging es mit dem Rad weiter zur Kathedrale Catedral de la Asunción de María Santísima, welche in der Mitte der Plaza de Armas im historischen Zentrum von Guadalajara liegt. Ein sehr altes und sehenswertes Gebäude im Renaissancestil, das unter anderem Überreste von mehreren ehemaligen Bischöfen beherbergt.


Tag 7

Für heute hatten wir uns vorgenommen, ein weiteres der Pueblos Mágicos anzuschauen. Dieses Dorf ist weltweit für seinen Tequila bekannt. Ein Getränk das ausschließlich aus der blauen Weber-Agave gewonnen wird. Da es nicht gerade weit von Guadalajara weg liegt, nutzten wir den Mietwagen und waren nach knapp 59 Minuten und einer kleinen Maut in dem schönen Städtchen, wo wir zuallererst durch den Stadtkern schlenderten und die historischen Bauwerke und außergewöhnlichen Statuen bewunderten. Anschließend besuchten wir das Museo Nacional del Tequila, indem nicht nur über 500 Tequila Flaschen und zeitgenössische Kunst rundum den Tequila ausgestellt werden, sondern auch die Destillation des heiß begehrten Getränks in vorspanischer Zeit erklärt und mit einer alten Agaven Mühle veranschaulicht wird. Wirklich empfehlen kann ich die Führung durch die Tequila-Destillerie José Cuervo, die wir nachmittags gemacht haben und die mit einem Tasting des hauseigenen Tequilas endete. Wie in vielen Reiseführer angekündigt, stand in Tequila, Punkt 21 Uhr, die ganze sonst so lebendige Welt still, als die Glocke des Tempels drei Mal schlug und die Segnung vor dem Tempel stattfand.


Tag 8

Relativ früh machten wir uns wieder mit dem Auto auf den Weg zum Chapala See, den größten See Mexikos mitten in der Sierra Madre. Nicht nur genossen wir den Anblick der historischen Zugstation und der Kirche in der Stadt Chapala, sondern streiften auch durch die engen Straßen mit den farbenfrohen Häuser und Mauern in Ajijic, von wo aus wir mit dem Boot die erste der drei Inseln auf dem See ansteuerten. Die Isla de los Alacranes, auch Skorpion Insel genannt. Dort aßen wir mitten in der sehr bunten Natur zu Mittag, bevor wir zur zweiten Insel, die Isla Mezcal, segelten. Sie ist die letzte für Besucher zugänglich Insel. Auf diese freute ich mich besonders, da wir uns dort die Ruine einer Festung und ein verlassenes Gefängnis anschauen wollten. Was ich auch im Nachhinein, als eine sehr beeindruckende Erfahrung empfinde, die ich nicht missen möchte. Die hohen, geschichtsträchtigen Mauern, dazu noch die Erzählungen zu Flucht versuchen, oder angriffen, ist schon sehr beeindruckend, wenn man mitten in den Überresten steht. Leider mussten wir uns dann auch schon wieder in Richtung Chapala aufmachen, da man mit dem Boot doch rechtlang unterwegs ist. Dort angekommen probierten wir uns durch das Essen an verschiedenen Marktständen.

Tag 9

Unser letzter Tagesausflug von Guadalajara aus hatte die Teuchitlán Kulturstätte, Guachimontones, im Tequila Valley als Ziel. Wir entschieden uns bis zum Informationszentrum zu fahren und von dort aus zu der Ausgrabungsstätte zu wandern, anstatt in Teuchitlán zu beginnen. Guachimontones besteht aus mehreren runden Pyramiden, die treppenartig zuwachsen und auch oft als Bienenstock oder Torte beschrieben werden. Es ist schon erstaunlich, wie solche Gebäude ohne moderne Hilfsmittel gebaut werden konnten. Auch die Kunstwerke, die dort ausgestellt sind, entlohnen die nicht nur durch die starke Sonneneinstrahlung anstrengende Wanderung. Es gibt sehr viele Keramik und Muscheln in rot und weiß und viele Statuen. Da wir dann von der Ausgrabungsstätte doch so fasziniert waren und es so viel zu sehen gab, haben wir Loma Alta doch nicht mehr besucht. So hatten wir immerhin einen Grund, Mexiko noch ein weiteres Mal zu besuchen.


Tag 10

An unserem letzten Tag in Guadalajara wollten wir, nach den aufregenden Tagen am Strand, noch in Ruhe etwas die kulinarischen Spezialitäten und schönen Ecken der Stadt genießen. Deshalb war unser erster Stopp, die Avenida Chapultepec, eine sehr lange Straße mit unzähligen Bars, Restaurants, Cafés und kleinen Geschäften. In der Mitte der Straße verläuft ein breiter gepflasterter Streifen, auf dem einige Leute, wie auf einem kleinen Flohmarkt, selbstgemachte Produkte, Bücher und kleine Mitbringsel verkaufen. Zum Mittagessen gab es dann Lonches bañados, ein Sandwich aus einem "Birote" (ähnlich wie ein Ciabatta-Brötchen) mit Schweinefleisch gefüllt und in Soße getränkt. Die Soße wird normalerweise mit Chipotles und anderen Gewürzen zubereitet. Gegen Abend ging es dann noch zum Expiatorio (Templo Expiatorio del Santísimo Sacramento), einer der schönsten Sehenswürdigkeiten in der ganzen Stadt. Eine katholische Kirche aus Steinen erbaut, im neogotischen Stil, mit bunt gemusterten Fenstern im Inneren.

Für unseren Rückflug nach München, flogen wir von Guadalajara zurück nach Mexiko-Stadt. Langsam waren wir erschöpft von der langen Reise. Als wir in Mexiko-Stadt ankamen, suchten wir ein Motel in einer guten Gegend.

Tag 11

Wir verbrachten den Tag im Motel, um in der Früh zum Flughafen zu fahren. Der Rückflug dauerte wieder um die 18 Stunden, mit Zwischenstopp in London. Im Flieger sahen wir uns die Fotos an, die wir gemacht hatten und erinnerten uns an die schönen, lustigen und aufregenden Momente der Reise.

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