Opublikowany: 23.12.2019
Nach unserer Tour zu den Höhlen schnappten wir uns unser Zeug und wurden zum "Nanuya Resort" gebracht, wo der "Seabus" hielt, das Schiff, das uns wieder zurück zum Festland bringen sollte. Die Tickets waren sogar erstaunlich billig. Wir gingen an Board und fuhren gute 4h nach Lautoka. Dort angekommen liefen wir die 20 Minuten zu unserem Airbnb, ein wunderschönes Haus am Rande der Stadt. Die Besitzerin war Fiji und hatte das Haus mit ihrem Mann einer Australierin abgekauft. Man sah es sofort, denn die Qualität war eine ganz andere, als wir bisher von allen unseren Unterkünften gewohnt waren. Wir blieben zwei Nächte, erkundeten Lautoka ein wenig und machten uns im Anschluss auf den Weg nach Ba, etwa 40 km östlich von Lautoka. Dort suchten wir uns einen Bus ins Inland, wo wir wieder ein Airbnb gemietet hatten, in der Hoffnung ein wenig Wandern zu können. Unser eigentlicher Plan nach Abaca zu fahren, wo man wunderschön Wandern kann, wurde durch den Preis für Übernachtung und Fahrt zunichte gemacht (ca. 200 Fiji Dollar = 100€/p). Wir beschlossen von unserer Unterkunft zu einem ca. 3 km entfernten Fluss zu laufen, denn auch das nicht weit entfernte Dorf "Navala" (das einzige erhaltene traditionell gebaute Dorf Fiji's) kostete Unmengen an Eintritt. Der Weg zum Fluss führte uns durch ein relativ trockenes Bachbett hinab, vorbei an jeder Menge Ziegen, ein paar Feldern, Felsen und Dschungel aber es lohnte sich. Der Fluss war echt schön, tief zwischen zwei Bergketten eingeschnitten und von Urwald umsäumt. Wir rasteten ein wenig und genossen die Natur, dann traten wir den Heimweg an, um rechtzeitig zum Abendessen zu kommen. Es gab Ziegenpilau und Roti und indisches Curry. Und wir bekamen eine Kokosnuss zum trinken, ganz frisch vom Baum. Am nächsten Morgen wurden wir von unserem Gastgeber zur Bushaltestelle gebracht, wo wir einen Mann trafen, der auch auf einen Transport wartete. Wenn kein Bus kommt, so erzählte er uns, winkt man durchfahrende Leute heran, die einen für ca. 1FJD mitnehmen. Wir warteten nicht lange und uns nahm ein Anwohner auf der Ladefläche seines Pickups mit. Sehr cool und viel schneller und entspannter, als der Bus. In Ba angekommen mussten wir nur noch herausfinden, wie man am besten nach Suva, die Hauptstadt und unser Tagesziel, kommt. Aber auch das konnte uns unser Helfer von der Bushaltestelle sagen und eine gute Stunde später saßen wir mit leichter Verspätung im Bus nach Rakiraki, dem Zwischenstopp und Umsteigen nach Suva. Nach kurzem Snack und Toilettengang fuhr der Anschlussbus und wir erreichten Suva gegen 6 Uhr Abends. Unsere Unterkunft diesmal war quasi ein Hotel, sehr schön und sauber und auch echt preiswert. Wir blieben 2 Tage und schauten uns die Stadt, das Museum und die Märkte an und gingen wandern im Nationalpark im Norden der Stadt. In Suva ist es auch häufig sehr bewölkt und regnet gerne, was wir nach der ganzen Sonne der letzten Monate echt genossen. Am Sonntag, den 15. ging es dann wieder weiter, jetzt auf der Südseite der Insel nach Mango Bay, wo wir ein nicht allzu teures Resort für eine Nacht gebucht hatten. Wir machten noch einen Spaziergang mit anschließendem Trampen nach Maui Bay um etwas zu essen und wurden dann von einem Einheimischen nach Hause gefahren. Er spazierte mit seinem Pferd am Strand entlang und nachdem sich Clara etwas mit ihm unterhalten hatte, lud er uns ein; super nett. Morgens machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal nach Sigatoga im Südwesten Fiji's, mit Zwischenstopp bei einer Hausbrauerei namens Kailoma Brewing. Wir unterhielten uns lange mit dem Brauer, einem jungen Fiji, der erst seit knapp einem Jahr dort braut. Er gab uns ein paar Biere zum verkosten und ich muss sagen, er hat ein paar echt leckere Sachen produziert. In Korotogo, einem Nachbarort von Sigatoka angekommen bezogen wir unser Airbnb und begaben uns in den "Kula WILD Adventure Park" , einer Art botanischen Garten mit jeder Menge Pflanzen und verschiedenen Tieren, einige davon stark vom Ausstrerben bedroht. Wir konnten Schildkröten füttern und einen Leguan und eine Schlange halten. Clara buchte sich für den anschließenden Tag noch eine Offroad Erkundungstour, ich wollte ein wenig Gammeln und Geld sparen. Unser Gastgeber war super nett, kümmerte sich liebevoll um uns und erzählte viele Geschichten über Fiji und sein Leben. Sogar Schnorchelzeug bekamen wir gratis zum benutzen, sehr zur Freude Claras und sie ging gleich nach unserer Rückkehr nochmal los. Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam nach Sigatoka, von wo aus ihre Tour starten sollte. Wir machten einen Spaziergang und guckten kurz in der Stadt herum, dann setzte ich sie bei den Tour Veranstaltern ab. Ich schlenderte im Anschluss noch ein wenig über den Markt, kaufte ein paar Sachen fürs geplante Abendbrot ein, aß etwas und fuhr zurück um ein wenig me-time mit Netflix zu genießen. Weil es so warm war gab unser Gastgeber uns sogar noch das klimatisierte Zimmer, Hammer. Nachmittags gegen 5 klopfte es dann plötzlich an der Tür. Draußen standen unser Gastgeber und seine Frau und sagten mir ich müsse kommen, Clara sei im Krankenhaus und der Tourveranstalter vor der Tür, um mich mitzunehmen. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich musste mich echt zusammenreißen, nicht alles zu verlieren. Auf dem Weg ins Krankenhaus erzählten sie mir, was passiert war. Clara war von einer Plattform, gut fünfeinhalb Meter hoch, ins Wasser gesprungen und hätte sich wohl den Wirbel verletzt. Im Krankenhaus angekommen, lag sie mit extremen Schmerzen da, unfähig sich groß zu bewegen, aber zum Glück funktionierten alle Körperteile noch so, wie sie sollten. Nach langem Warten kam der Arzt und teilte uns mit, dass es besser wäre, sie nach Lautoka zu verlegen, wo es eine orthopädische Station gab. Gesagt getan. Clara fuhr im Krankenwagen nach Lautoka, ich durfte nicht mit, folgte ihr am nächsten Morgen mit all unserem Gepäck von unserem Airbnb aus mit dem Bus. Als ich nach guten 3h endlich in Lautoka ankam, war es schon fast um 1 und ich musste ihr noch ein Korsett aus der Apotheke in der Stadt besorgen, unseren Flug um dreiviertel fünf im Hinterkopf. Ich rannte von einer Apotheke in die nächste, keine hatte das geforderte, lediglich leicht andere waren zu finden. Ich rief das Krankenhaus an und fragte nach, ob das auch okay wäre und bekam zum Glück eine positive Antwort. So schnappte ich mir schließlich Clara mit ihrem neuen schicken Korsett und der Diagnose "Stabile Fraktur in L2" und wir führen zum Flughafen, den wir zum Glück sogar 2h vor Abflug erreichten. Wir kauften noch eine Flasche Fiji-Rum im Duty Free Shop, hatten eine interessante Unterhaltung mit einer Familie aus Sydney und dann startete unser Flug. Und dank sei Gott, Clara kam wohlbehalten und mit aushaltbaren Schmerzen in Brisbane an, wo wir, sobald wir unser Auto wieder eingesammelt hatten, ins "Princess Alexandra Hospital" fuhren, um sie nochmal angemessen durchchecken zu lassen.