Lofalitsidwa: 02.10.2017
Gegen 7Uhr wachten wir von unserer unruhigen Nacht auf. Wir sind es nicht gewohnt so halb draußen zu schlafen. Vor allem Stephan hatte damit Probleme. Man hört halt alles, Hundeheulen, schreiende Hähne sowie streitende Hunde und Katzen. Nach einer morgendlichen Dusche in der Außendusche und noch ein wenig Buch lesen, ging wir dann zum Frühstück. Es saß bereits eine Frau mittleren Alter am Nachbartisch. Wir wunderten und kurz, da wir die einzigen Gäste waren. Es konnte nur die Gastgeberin sein. Unser Frühstück bestand aus Saft, sehr leckerem selbst gebackenem Toastbrot, Obst, Kaffee und Ei. Für uns war alles soweit in Ordnung, aber die Dame war recht streng und hatte immer wieder etwas anzumerken und zu korrigieren. Uns taten die Mitarbeiter schon fast Leid. Wir lagen also Richtig mit unserer Vermutung, dass es die Eigentümerin war.
Nach unserem Frühstück, packten wir die Koffer und warteten auf unseren Fahrer. Als er da war riefen wir bei Viktoria an und offerierten ihr unseren Plan. Sie verstand unsere Einwände und versicherte uns sich um alles zu kümmern. Also machten wir uns erstmal ohne Gepäck in Richtung Dutch Habor in Kalpitiya auf. Dort angekommen knipsten wir ein paar Fotos von den alten Fischkuttern und sahen an der Ecke eine Eisfabrik. Die freundlichen Arbeiter zeigten uns wie das alles so funktioniert. Sie zogen aus dem Kühlhaus mehrer große Eisblöcke heraus und schoben sie in einen Häcksler rein. Das Crusheis wurde dann direkt in einen Kühllastwagen verladen. Dieses Eis ist nicht zum Essen, sondern speziell für das kühlen des Fisches gedacht. Unter langen Holzlatten verbarg sich das Geheimnis, wie das Wasser zu Eis wird. Große Metalkästen mit Wasser gefüllt, werden durch nebenstehende Kühlspiralen zu Eis gefroren. Anschließend wird das fertige Eis aus den Kästen geholt und ins Kühlhaus gebracht. Keiner von uns beiden, hat sowas zuvor im Detail. gesehen. Daher waren wir schon fasziniert. wir setzten unsere Fahrt fort, fuhren durch das ärmlich wirkende Fischerstädtchen in Richtung St. Anna‘s Church. Dies ist eine Pilgerstätte für alle Christen in Sri Lanka. Für uns sag das ganze Gelände nicht nach einem katholischen Pilgerort aus, sondern hatte eher den Charme eines Sektenhauptquartiers. Wir schauten uns die Kirche an, wo Gläubig kniend bis zum Altar sich vorschoben, um ihre Abbitte zu erhalten. Dabei ist anzumerken, dass man diese christliche Stätte nur ohne Schuhe, bedeckten Knien, leise und jetzt kommt das Beste... mit Kopftuch durfte. Das war mir recht neu. Nun gut, da ich immer laut und im Kleidchen war und natürlich kein Kopftuch hatte durfte ich such nicht rein. Ein älterer Herr schaute mich schon ganz böse an. Das restliche Gelände war sehr großräumig und als Park gestaltet. Es wurde in plastischen Bildern noch der Leidensweg Jesus Christi dargestellt. Wir liefen noch in Richtung Strand, kamen da an der Kapelle vorbei, die zum Meer hin mit einem riesigen kreisrunden Fenster verzieht war. Am Strand selber, herrschte unberührte Natur. Das Gelände der Kirche erstrecke sich bis fast zum Wasser. Es gab dort eine Art Leuchtturm mit einem christlichen Mönch, der bestimmt Nachts angestrahlt wird, um den Fischern und Seefahren sicheres Geleit zu geben. Als wir diesen Teil angeschaut hatten, fuhren wir zurück zum Ressort und hofften bis dahin die Bestätigung für das Hotel Negombo zu bekommen. Am Hotel angekommen, war die Bestätigung jedoch noch nicht erfolgt. Unser Guide rief nochmals bei MaiGloble Travel an, aber bekam noch keine finale Aussage. Okay was machen wir nun? Da kam unsere Lieblingsnachfrage: Lunch? Okay mehr kann man hier eh nicht machen. Auf der Suche nach einem hübschen Plätzchen, bekamen wir Rückmeldung für das Hotel. Also Kehrtwendung und zurück zum Ausgangspunkt. Stephan stieg aus den Wagen aus und sprach mit den netten jungen Mann vom Empfang. Er wirkte ein wenig verstört, aber konnte mit seinen nicht so guten Englischkenntnissen unser Anliegen verstehen. Wir ließen unsere Koffer holen und schon sprang die Chefin des Ressort‘s hervor und war etwas entrüstet über unser vorhaben. Wir unterhielten uns mit ihr und erklärten unsere Beweggründe. Das es nicht ihr Schuld, des Teams oder der Unterkunft wäre. Es gibt nur leider in der Nebensaison nichts außer Kite-Surfen in diesem Ort. Was man auch nicht an einem Tag lernen kann, nur so zur Info. Die Französin war zwar enttäuscht, aber verstand uns. Sie meinte auch dass sie in der Hochsaison mehr anbieten kann wie Kochkurs und Yoga, aber das ist alles noch im Aufbau. Mir war das ganze sehr peinlich und wir fühlten uns auch ein wenig schlecht. Naja was will man machen, es ist schließlich unser Urlaub. Unser Fahrer macht jetzt auch nicht den Eindruck als müsste er jetzt unbedingt noch einen weiteren Tag hier bleiben. Wir verabschiedet uns ganz nett und entschuldigenden uns nochmals für die Unannehmlichkeiten und fuhren dann davon in Richtung Negombo, den nächsten Ort auf unserer Reise. Wir waren gut 3h dort hin unterwegs und unterhielten uns diesmal sehr ausführlich mit unserem Fahrer. Gerade über das Arbeiten, die Bildung, die verkorkste Regierung in Sri Lanka und Gemeinsamkeiten mit Deutschland. Es war sehr aufschlussreich und eigentlich wollten auf der Fahrt noch ein Lunchbreak einlegen, aber irgendwie ergab es sich nicht wirklich. Gegen 14Uhr kamen wir an unserem Hotel an. Es war nur die Haushälterin da und ein paar Arbeiter die den Pool sanierten. Sie konnte eigentlich kein Englisch und wir brauchten für alles unseren Fahrer zum dolmetschen. Er sagte uns das kein Zimmer für ihn als Fahrer frei wäre und ob wir ihn heut oder morgen noch bräuchten. Wir verneinten das und sagten zu ihm, dass er doch lieber zu seiner Familie fahren sollte. Da er im Norden von Colombo wohnt wären es nur knappe 45km. Er freute sich und wir verabschiedeten uns bis übermorgen wenn es zum Flughafen gehen soll. Wir wurden auf unser gemütliches Zimmer geführt und entspannten uns für ein paar Minuten. Gegen 15:30Uhr begaben wir uns auf den Weg die Beach Road zu erkunden. Zwischendurch trafen wir noch die Chefin des Hauses, die uns herzlich zum Dinner einlud. Diesmal waren wir nicht die einzigen Gäste und somit recht flexibel. Wir sagten zu und liefen zur genannten Strasse. Gleich um die Ecke war ein Starbucks-Verschnitt, nur noch teurer. Dennoch kauften wir uns einen Hasselnuss-Latte zum Mitnehmen, der richtig lecker war. Zumal der Kaffee in Sri Lanka nur aus Nescaffee Fertigpulver bestand. Die Insel hatte mal vor vielen Jahren einen guten Ruf für Kaffee, aber der wurde durch gigantische Teeplantagen und damit die Konzentration darauf abgelöst. Nach einer kurzen Weile kamen wir an dem ersten vielversprechenden Laden an. Er war sehr schön und modern eingerichtet und eine Kombination aus Modeladen und Souvenirshop. Stephan fand eine Leinenhose die wir in Deutschland schon vergeblich gesucht hatten Jetzt hat er endlich auch mal was bequemes zum Fliegen und was Langes Leichtes für den Strand. Zusätzlich kauften wir noch ein paar ander Dinge als kleine Geschenke. Nach einer ganzen Weile ging es dann weiter. Wir schlenderten durch die Gassen. In Höhe King Coconut fanden wir dann einen Weg zum Strand. Dort waren einige kleine Imbissstände, wo sich einige einheimische Bürger aufhielten. Manche badeten mit kompletten Sachen im Indischen Ozean, andere rannten die ganze Zeit vorm Wasser weg. Es war witzig einfach mal kurz durchzuatmen und die Leute einfach nur zu beobachten. Schmunzelnd stellten wir fest, dass hier ein richtiger Bau-Boom herrschte. So in etwa muss es an der Ostsee in den 70ern, gewesen sein, als die Tourismusbranche in Deutschland sich rasch entwickelte. Wir liefen weiter am Strand entlagen und stellten fest, dass es die richtige Entscheidung war, doch frühzeitig das Hotel zu wechseln. Leider war es auch heute nicht richtig möglich den Sonnenuntergang zu sehen, da sich wieder Wolken davorschoben. Wir machten uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Unterwegs fanden wir noch einen großen Souvenirshop und kauften einen Affen, der den Mittelfinger zeigt und ein Tanktop für mich. Im Hotel angekommen bekamen wir Wifi-Key und mussten noch die Gastinformationen ausfüllen. Jetzt ging es schnell unter die Dusche mit kalten Wasser und anschließend zum Essen. Das Essen hatte heut die Chefin des Hauses selber gekocht. Es gab ein Sri Lanka Curry, jedoch für die europäischen Gäste angepasst. Es schmeckte uns gut und die Portionen waren mehr als ausreichend. Anschließend gönnten wir uns noch ein Dessert und dann ging es schon leicht müde zu unserem Zimmer. Ich schaute noch eine Serie und schlief nachfolgend mit einem Hörspiel ein.