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Der Alltag einer Taitai

Veröffentlicht: 05.05.2018

Die meisten von uns Taitai, also von uns Frauen, gehen hier Vollzeit arbeiten. Ich habe keine chinesische Frau kennen gelernt, die nicht nach ein paar Monaten wieder voll in den Beruf einsteigt. Dafür haben sie sowohl Großeltern, deren höchstes Glück die Betreuung der Kinder ist, als auch eine Ayi, was bei uns als Haushaltshilfe laufen würde. Diese putzen nicht nur und machen die Wäsche etc,sondern kümmern sich bei Bedarf auch um die Kinder. Mittlerweile habe ich auch eine, die zu uns drei Mal in der Woche für je zwei Stunden kommt. Zum Einen hilft sie mir im Haushalt und zum Anderen kümmert sie sich liebevoll um Jule, sodass ich mal kurz in den Pool hüpfen kann 😃  Ich hoffe sehr, dass ich mit ihr Glück habe, denn bei vielen hier ist das ein großer Wechsel, weil sie entweder unzufrieden sind oder die Ayi plötzlich nicht mehr kommt oder so... Aber bis jetzt verstehen wir uns dank diverser Übersetzungsprogramme ganz gut. Natürlich sieht der Alltag bei uns Auswanderer-Mamis anders aus.  Hier arbeitet fast keine und wenn dann hat sie kein kleines Kind, das noch nicht in den Kindergarten geht. Hier einen Betreuungsplatz vor 3 Jahren zu finden ist schwierig und fast unbezahlbar, da unsere Firmen erst für die Kosten ab 3 Jahren aufkommen. Eine Mami hier würde gerne arbeiten,  bekommt aber keine Arbeitserlaubnis und daher wird diese Familie schon früher heim kehren. 

Wir stehen unter der Woche kurz nach 6 Uhr auf und dann müssen wir uns schon beeilen, da Philipps Bus um 7.30 Uhr kommt und wir alle gefrühstückt, geduscht und eingecremt sein müssen. Der Weg zum Ende des Compounds, an dem der Bus kommt, ist etwa 10 Minuten entfernt. Und danach? Bisher habe ich eine sehr liebe Mitgenossin kennen gelernt, mit der ich mich gut verstehe. Es gibt noch viele andere, aber so richtig warm geworden bin ich bisher nur mit ihr. Die anderen scheinen mir aber auch sehr nett zu sein. Auf jeden Fall gehe ich dann ganz gern mal da vorbei und quatsche ne Runde oder ich gehe einkaufen. Hier in der Umgebung kann man fast alles fußläufig erreichen,  das ist sehr praktisch.  Manchmal ist auch die liebe Wäsche angesagt usw. Ich möchte mich jetzt mal nach Krabbelgruppen oder dergleichen umsehen. Und momentan muss ich auch öfters noch Sachen erledigen, die man hier anfangs machen muss. Zum Beispiel war ich mit den Kindern ein zweites Mal bei der Visa-Behörde, dann muss ich ab und zu in den Kindergarten und demnächst möchte ich mir ein chinesisches Konto zulegen. Und zwischendurch muss Julchen gefüttert,  gewickelt,  geknutscht und bespaßt werden. Um 16.08 Uhr kommt dann Philipps Bus. Danach treffen sich immer alle auf dem Spielplatz und zack ist der Tag auch schon wieder vorbei. Ihr seht, bisher kommt noch keine Langeweile auf. 😀 Doof ist, dass ich erst gegen Nachmittag mit euch telefonieren kann wegen der Zeitverschiebung,  aber das ist wohl nicht zu ändern. Ach übrigens, der erste Monat ist schon vorbei, unglaublich!


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