mit-dem-dubs-zu-neuen-ufern
mit-dem-dubs-zu-neuen-ufern
vakantio.de/mit-dem-dubs-zu-neuen-ufern

Über die Ruta 40 zu den Händen

Veröffentlicht: 14.03.2018

Wir fahren über die gut ausgebaute Ruta 40 weiter Richtung Norden. Unser nächstes Ziel ist die Cueva de las Manos  in der Provinz Santa Cruz. 1960 enteckten Forscher die bei den Bewohnern der Gegend "schon immer" bekannten Höhlen mit ihren jahrtausendalten Malereien. Die Wände sind über und über mit Händen bedeckt, Farbpigmente wurden mit Hilfe einer Art Pfeifen über die meist linken Hände als Schablone gepustet. Forscher gehen davon aus, dass diese Abbildungen 9.000 bis 13.000 Jahre alt und somit die ältesten von Menschen geschaffenen Kunstwerke in Südamerika sind. Seit 1999 gehören die Höhlen zum Weltkulturerbe der UNESCO.  Das wollen wir natürlich sehen und biegen von der Ruta 40 auf die 50 km lange Schotterpiste ab, die zu den Höhlen und dem Pinturas Canyon führt. Schotter ist das eine, mieseste Waschbrettpiste das andere. Für die 50 km brauchen wir mehr als 1,5 Stunden und haben am Ende das Gefühl, unsere Knochen neu sortieren zu müssen. Aber schon auf den letzten Metern entschädigt uns der Blick in den atemberaubenden Canyon für die Strapazen. 

Die Höhlen, eher Gänge am Felsen entlang, kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Zu unserem Glück geht die nächste Tour gleich los und die junge Parkrangerin spricht auch noch gut englisch! Es ist beeindruckend, wie gut diese Wandbilder erhalten sind und in welcher großen Zahl es die berühmten Hände aber auch Jagdzenen, schwangere Guanakos, Nandus, Raubkatzen und geometrische Muster gibt. Nach der interessanten Führung wackeln und ruckeln wir mit unserem Dubs die 50 km wieder zurück zur Ruta 40 und finden erst im Dunkeln einen Stellplatz für die Nacht in der nächsten Stadt. Das machen wir nicht gerne, weil man nicht wirklich sieht wo man landet. Aber wir hatten Glück und auch im hellen Morgenlicht zeigte sich das Fleckchen ganz friedlich und ordentlich.

Weiter geht es immer am malerischen Lago Buenos Aires entlang, immer mit Blick auf die schneebeckten Anden, bis nach Los Antiguos. Hier herrscht ein für Patagonien mildes Mikroklima, deshalb brachten die Patagonier früher hier ihre Alten (Los Antiguos) hin (Wir wollen jetzt hier keine überflüssigen Kommentare zu diesem Thema lesen😉!) Heute ist hier das Zentrum für den Obstanbau, insbesondere Kirschen gedeihen prächtig. Dafür sind wir zu spät im Jahr, aber eine große Schale Erdbeeren haben wir erstanden und nach der fast obstfreien Zeit in Feuerland genossen.

Da es Sonntag ist, gönnen wir uns auch ein klassisches Mittagessen, natürlich das Menue del Dia, das, wie nicht anders zu erwarten, ein Asado ist. Das Restaurant ist voll, die Stimmung gut, also genießen wir die Grillplatte und unternehmen hinterher einen Spaziergang am Strand. Von mildem Mikroklima spüren wir dabei wenig, mehr vom berühmten patagonischen Wind. Zum Glück gibt es auch hier, was wir in jeder Stadt und fast jedem Dorf finden: ein Open-Air-Fitnesscenter! Geräte aus Metall, ähnlich denen, die wir vom Kiesern kennen, stehen ganz oft auf Dorfplätzen, Spielplätzen, an Strandpromenaden und in Parks. Und nach so einer Trainingsrunde passt dann auch noch ein Eis rein....aber das Abendessen fällt definitiv aus.

Antworten (3)

Eva
Hallo Ihr Zwei! Ich habe Eure Berichte mit Begeisterung gelesen. Dank Eurer Bilder und der Art zu schreiben, ist es fast so, als ob ich mitreisen würde. Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit und viele neue Eindrücke. Ich ziehe den Hut vor Euch, so wie Ihr das meistert.

anna
.. den Ort schlage ich dann mal meinen Vater vor 🙃

Barbara
Ilse: Euere Berichte sind besser als jedes Fernsehprogramm, und dazu noch die tollen Bilder. Danke😋