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Peru-Ein paar Besonderheiten

Veröffentlicht: 19.09.2017

Zweieinhalb Wochen in Peru vergehen wie im Flug. Besonders, wenn und weil man permanent unterwegs ist/sein kann.
Hier kann man alles haben: von laut bis leise. Von Großstadt bis entlegene Dörfer und Natur pur.
Jede Region, welche ich bereist habe, hat sein gewisses Etwas, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Und bei Weitem habe ich noch nicht alles gesehen, was es zu sehen gibt.
An dieser Stelle möchte ich ein paar Dinge aufzählen, welche mir besonders aufgefallen sind.

1. Es wird im Allgemeinen viel Wert auf den Umweltschutz, Recycling und ein sauberes Stadtbild gelegt.

An fast allen großen Plätzen und an den Straßen befinden sich Abfallbehälter bei denen nach organischem, nicht organischem Abfall sowie Papier getrennt wird. Zudem sind die Straßen und Gehwege sehr sauber. Zu jeder Zeit sieht man MitarbeiterInnen von der Stadtreinigung die Gehwege kehren, öffentlichen Toiletten putzen (trotzdem nicht unbedingt zu empfehlen) und Mülleimer leeren. Und das nicht nur an den Touristenknotenpunkten.

Am Straßenrand auf den Landstraßen zeichnet sich teilweise ein etwas anderes Bild ab. Allerdings scheint der peruanische Staat hier eine Bewusstseins-und Verhaltensveränderung zu implizieren.
Was das Verpacken der Einkäufe in Berge aus Plastiktüten allerdings ausschließt. Ich stieß auf ein wenig Unständnis im Supermarkt, als ich darum bat, meine zwei Wasserflaschen bitte nicht in eine Tüte einzupacken. Ungläubige Blicke!

2. Wechselgeld

Am Geldautomaten bekommt man nur 100 und 50 Sol Scheine ausgezahlt. Die wenigsten kleineren Läden, Büdchen, Stände, Restaurants, Taxifahrer usw. können einem darauf ein Wechselgeld rausgeben. In diesen Momenten wird gerne der Hundeblick aufgesetzt.
Um sich ein wenig zu wappnen kauft man am besten eine Flasche Wasser oder eine Packung Kaugummis im Supermarkt und bezahlt mit den großen Scheinen. Automatisch erhält man „Kleingeld".

Sollte man im Falles eines Falles doch mit einem großen Schein, eine in Anspruch genommene Leistung bezahlen wollen und das Katzengejammer losgeht: Kurz den Peruaner daran erinnern, dass das nicht das eigene Problem ist, dass er kein Wechselgeld hat und dass er welches auftreiben soll. Wenn ihr was kaufen wollt, ist es meistens eine Masche, um doch noch den überhöhten Preis bezahlt zu bekommen. Dann einfach umdrehen und gehen. Die Einsicht kommt 😉 oder auch nicht. Ihr findet das gewünschte Produkt auch noch wo anders. Wo wir zu Punkt drei kommen.

3. Die genannten Preise sind nicht die Endpreise

Ich durfte zwei Tage mit einer Chilenin unterwegs sein, die mir gezeigt hat, wie das Spielchen hier läuft. Sei es beim Essen gehen als auch beim Shoppen.

Essen gehen: Immer fragen, ob es ein Menü gibt. Vorspeise (Suppe), Hauptspeise (Plato Fondo) und Nachtisch/Getränk. Generell sollte das ganze nicht mehr als 15 Soles kosten. In Lima mache ich da jenachdem mal eine Ausnahme (Großstadtbonus). Wenn einem das preisliche Angebot nicht gerecht vorkommt, abgetörnt wirken, wiedersprechen und ein Gegenangebot machen. Spätestens, wenn man sich umdreht und gehen will, bekommt man das Angebot, das man möchte.

Shoppen auf den Märkten: Hier gilt im Endeffekt das Gleiche. Nicht übers Ohr hauen lassen. Der nächste Stand hat das gleiche und ggf. das bessere Angebot.

Taxifahren: Vorher im Hostel/Hotel erkundigen, was eine Taxifahrt an den gewünschten Ort kostet. Den Preis mit dem Fahrer vor der Fahrt fix machen. Ggf. muss der Preis gedrückt werden. Und es gibt nicht nur das eine Taxi.

4. Peruaner auf der Straße und auf dem Gehweg

Die Peruaner fahren, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Denn vor dem haben sie auch am meisten Angst. Und nein, die Mutti ist nicht in ihrem Teufelsfummel vom letzten Halloween durch Peru gereist.
Betretet niemals einen Zebrastreifen, in dem Glauben, dass auch nur irgendjemand anhält. Euer Urlaub endet, wenn es glimpflich ausgeht auf der Unfallstation des nächsten Krankenhauses. Genau so beim Überqueren einer grünen Ampel. Der Rechtsabbieger bremst nicht!
Am besten heftet man sich an die Fersen eines Peruaner. Die wissen wie sie rüberkommen.

Ach ja, bezüglich an die Fersen heften. Als durchschnittliche/r Mitteleuropäer/in läuft man den Peruanern gerne mal in die Hacken. Dafür gibt es nach meinen Beobachtungen verschiedene Gründe, die entweder einzeln oder auch Zusammenwirken.

a) Der Peruaner an sich ist eher ein laufender halber Meter. Die Mutti ist hier bereits ohne High-Heels überdurchschnittlich groß. Dementsprechend ist die Schrittgröße des Peruaners pro Schritt kleiner.
Ich habe am Anfang gedacht, warum die so trödeln... die können nicht schneller.

b) Kommen einem zwei Peruaner nebeneinander auf dem Gehweg entgegen, wird man entweder an die Hauswand oder auf die Straße verdrängt. Es kam mir vor, wie eine unaufhaltsame Waltze, die einen gnadenlos überläuft. Ich bin dann irgendwann immer provokant stehen geblieben und habe mich nicht mehr beweg und süffisant gelächelt. Totale Irritation des Systems und tödliche Blicke sage ich euch.

c) Etwas mehr als 1/3 der Peruaner/innen ist übergewichtig, wenn nicht schon adipös. Das hat die Mutti nicht nur beobachtet, sondern auch wissenschaftlich recherchiert. Sportliche Betätigung gehört nicht unbedingt zum Tagesprogramm. Das Thema ist ernst zu nehmen und die peruanische Regierung versucht dem gegenzusteuern.

Manifestieren sich die Punkte a, b und c in den zwei Peruanern, die einem gerade entgegenkommen und wirkt zur gleichen Zeit die Variable Verkehr, dann... keine Ahnung. Ist mir zum Glück nicht passiert.

5. Das Bewahren und Aufarbeiten historischer Güter und Stätten

Auf ihre historische Geschichte sind die Peruaner stolz. Und das sieht man auch. Denn mit archäologischen Kulturgütern und historischen Gebäuden wird behutsam umgegangen. Überall sind strenge Augen, die darauf achten, dass man auf dem Weg bleibt und nicht anfasst oder mitnimmt.

6. Frage einen Peruaner nach dem Weg zum nächsten Markt

Du sprichst Spanisch? Gut! Wenn nicht, eigne dir vor deiner Reise ein paar Grundkenntnisse an. Mit Englisch kommt man nicht unbedingt weiter.
Du möchtest frisches Obst und Gemüse und das günstig? Einfach einen Peruaner nach dem Weg zum nächsten Markt fragen.

In den Punkten sind natürlich die ein oder anderen Anekdötchen enthalten. Ich habe überwiegend nur positive peruanische Erfahrungen und Bekanntschaften gemacht.

Hasta pronto, Peru!

In diesem Sinne: Go for Peru!

Have Fun & Be Proud!

Euer/e Jan/Mutti

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#peru, besonderheiten