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Auf Umwegen nach Rio

Veröffentlicht: 13.07.2017

Am 12. Juli wollten wir weiter nach Rio de Janeiro. Wir hatten ein kleines Reisebüro an der Ecke und informierten uns über Bus oder Flug. 

Die Dame bot uns nur einen Flug an der abends ging, Busse würden sowieso immer fahren. Da wir uns nicht gleich entscheiden konnten was wir nun wollten gingen wir erstmal zurück zur Unterkunft. Am nächsten Morgen war es dann soweit, wir wollten fliegen. Also ab ins Reisebüro. Es war wieder die gleiche Dame da, sie bot uns jetzt einen 

Flug an, der schon 11:00Uhr ging. Unmöglich, da wir es schon 10:00Uhr hatten. Den anderen Flug gab es nicht mehr. Gut, dann fahren wir also mit dem Bus. Sie meinte, sorry Busse sind heute ausgebucht! Wir wissen nicht, ob diese Trulla zu unfähig war oder ob es am Portugiesischen Sprachprobleme lag, aber mächtig angesäuert verließen wir den Laden. Wir schauten auf der Karte, welche größere Stadt auf der Strecke lag. Es war Sao Paulo. Also packten wir unsere Sachen, unser Tütensystem im Rucksack klappt auch schon immer besser und machten uns auf zum Busbahnhof. Das heißt hier Rodoviaria. So ein Terminal ähnlich wie ein Flughafen gibt's hier in jedem kleinen Nest, mal größer -mal kleiner.

Dort gab es noch Tickets und wir nahmen den nächsten Bus nach Sao Paulo. Dieser Bus, naja war jetzt nicht mehr der Neuste und bis auf den letzten Platz besetzt. Wie sagte Rico so schön, dass ist echt die unterste Holzklasse jetzt. Aber wir konnten uns ja nicht beschweren. Wir waren froh, dass wir einen Platz für die nächsten 17h hatten. Aber im Vergleich zu dem argentinischen Busunternehmen war es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Essen gab es diesmal gar nichts, aber wir hatten ja schon draus gelernt und waren bestens vorbereitet. Subway sei dank.

Wir saßen ganz hinten und neben uns saßen zwei Afroamerikaner. Die Klimaanlage in dem Bus war auf gefühlt -20'C eingestellt. Weil man sonst bestimmt auch, von der Maße der Menschen, einen sehr angenehmen Geruch in der Nase gehabt hätte. Aber als ich meine Jacke angezogen hatte, zogen die beiden Jungs mit ihrem Pulli nach und später mit der Strickjacke. Als ich Nachts mal aufgewacht bin, weil der Bus mal wieder durch ein Schlagloch hämmerte. Guckte ich rüber zu den zwei Jungs und da waren sie sogar in ihre Wattejacke eingepackt. Das Bild war zum schreien, es sah Orginal so aus wie zwei aus dem Film Cool Runnings 😊. Ich hoffe nur, dass wir uns nicht erkältet haben, wir waren zwei richtige Eisblöcke am Morgen in Sao Paulo. 

Dort fuhren stündlich Busse nach Rio. Der nächste gehörte uns, nochmal 6h Fahrt. Aber diesmal wieder mit einem schönen Bus. Und diese Route war landschaftlich auch sehr sehenswert. Als wir in Rio wieder am Busbahnhof waren, herrschte ein Chaos, das ich auch etwas unterschätzt hatte. Wo mussten wir nur hin? Finden wir den richtigen Bus unter den gefühlten 1000000, die hier gerade sind. Aber die grobe Richtung wussten wir. Copacabana !! Mit diesem Wort kommt man hier sehr weit. Und auch in den richtigen Bus. Und wieder einmal quer durch die Stadt, so konnten wir auch gleich die ersten Eindrücke sammeln. 

Als wir auf der richtigen Straße waren und auch die richtige Hausnummer hatten, wartete hinter einem Gitter ein Wachmann. Wir sagten, das wir zum Guesthouse wollen. Da öffnete er und schickte uns zum Fahrstuhl. Wir wunderten uns schon, weil nirgends ein Schild hing. 10 Etage und Marta öffnete uns die Tür. Sie begrüßte uns in englisch und sagte gleich, dass ich ja schon mal da war. Ich guckte zu Rico und meinte, ich passe anscheinend nach Brasilien. Dann redete Marta sogar in Deutsch mit uns weiter. Und dann das. Jackpot! Wir wohnten bei Marta mit in der Wohnung, sie hat bestimmt 10 Zimmer, die sie untervermietet. 3 Etagen mit zwei Dachterassen. Und das Beste, da sie gerade umbaut, hat sie keine Gäste angenommen, außer uns. Keine Ahnung warum. Aber wir hatten die ganze Wohnung für uns allein. Ich kam mir auch schon leicht schäbig vor, so wie wir da standen. Völlig bepackt, fettige Haare, glänzendes Gesicht und übermüdet nach 2 Tagen Busfahrt.

Die ganzen Strapazen der Reise waren wie weggeblasen, als wir den Ausblick sahen und die Copacabana uns zu Füßen lag.

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