asien-to-go
asien-to-go
vakantio.de/asien-to-go

Ereignisreiche Tage

Naipablaak: 27.10.2018

Meine Füße bekommen an diesem Tag ihre wohlverdiente Fürsorge. Einmal Fußpflege und Pediküre von einer sehr aufgeschlossenen Strandverkäuferin. Wir gehen in ihren Shop, um einer Geldstrafe zu entgehen. Sie erklärt und berichtet mir so viel über die indische Kultur, Kasten, Heiraten und Familie. Auch sie sind Hindus und feiern demzufolge alle erdenklichen Feste. In drei Tagen soll das sogenannte Lichterfest "Diwali" beginnen. Alle Häuser, Tempel und teilweise die Straßen werden dann mit kleinen Öllampen dekoriert. Der Cousine, der Verkäuferin gesellt sich zu uns und auch er war schon in Nepal wandern...da haben wir natürlich eine Menge auszutauschen :) Zurück bei Anni in der Unterkunft beginnt das Vorhaben "Roller ausleihen". Wir starten gegen 14 Uhr und sind scheinbar sehr spät dran, alle Ausleihstationen sind wie leer gefegt. Am Straßenrand werden wir angesprochen, ob wir einen Roller mieten möchten. Allerdings das möchten wir! Es dauert eine ganze Weile bis das gewünschte Gefährt eintrifft. In der Zwischenzeit sitzen wir in einem, noch nicht geöffneten Lokal. In der Monsunzeit reicht das Meer bis an die Häuser heran, der Strand verschwindet vollkommen und der Wind und Regen richten ziemlichen Schaden an, sodass die Bars, Restaurants und Hotels jedes Jahr neu hergerichtet werden müssen.

Der Roller ist da und unser Vermittler dreht mit Anni zusammen eine Proberunde. Um in die Hauptstadt Panaji zu fahren ist es zu spät, so beschließen wir das gestrige Vorhaben (Geld abheben) zu wiederholen. Kurzerhand haben wir einen persönlichen Guide. Der Vermittler und ein Freund fahren auf einem Roller vor und wir hinter her. In Siolim haben wir Glück und plündern einen Geldautomaten. Am Nachmittag besichtigen wir ein paar Tempel und wollen anschließend auf einen Fischmarkt. Allerdings werden wir auf dem Weg dahin, auf einer Brücke von der Polizei gestoppt. Unbewusst und ungewollt haben wir ein illegales Fahrzeug angemietet. Das Nummernschild ist nämlich weiß/ schwarz anstatt gelb/ schwarz und demzufolge für Touristen nicht erlaubt. Darüber hinaus benötigt man in Indien einen internationalen Führerschein, diesen haben wir nicht. Letztendlich bezahlen wir eine Strafe von 700 Rupien (ca. 8 Euro) und dürfen von dannen ziehen. In der Zwischenzeit hatten die Polizisten zwei weitere Rollerfahrer ohne gültigen Führerschein herausgezogen. Interessanter Weise zahlt jeder Betroffene eine andere Geldstrafe, die in die Hosentasche des Beamten wandert. Einer zahlt lediglich 200 Rupien, der andere 1400 Rupien.

Wir kehren also sehr geknickt zurück und verlangen unser Geld vom Rollervermieter zurück. Nach einer langen Wartezeit klappt es letztendlich. Nach einer Runde baden und gutem Essen geht es uns schon wieder besser. Abends läd uns der Vermittler zu ein paar Getränken und einem Lagerfeuer am Strand ein. Anni zeigt ihm erstmal wie man ein Feuer ohne Benzin anfacht. Das Feuer erzeugt eine tolle Stimmung, aber eigentlich ist es dafür viiiiiiiel zu warm, sodass wir alle meterweit entfernt davon sitzen. Kurz vor null Uhr kehren wir zum Hotel zurück, entspannen in der Hängematte und dann bereitet mir Anni im Zimmer einen schönen Geburtstag. Kerzen, Kuchen von Mama und Lakritze :)

Am Morgen entscheiden wir uns am Strand Richtung Siolim (Brücke) zu laufen. Mein Geburtstagswunsch ist nämlich der Flohmarkt in Anjuna. Ein sehr berühmter Hippimarkt mit viel Auswahl. Immer wieder nehmen wir eine "Abkühlung" im Meer bis wir das Ende der Halbinsel erreicht haben. Über die Brücke zu laufen würde einen mehrstündigen Umweg bedeuten. Das gegenüberliegende Ufer sieht so nah aus und das Wasser dazwischen scheint ruhig und äußerst flach. Wir versuchen durchzuwaten und SCHEITERN. Das Wasser reicht nicht mal bis zu den Knien und dennoch herrscht eine unglaublich starke Strömung. So wird das also nix. Da wir bei der Hitze nicht noch weiter laufen wollen, nehmen wir ein Taxi.. Um genau zu sein zwei Rollerfahrer, die uns zu einem guten Preis, direkt bis zum Mark schoffieren. Wir passieren die böse Brücke und....tadaaaaa keine Polizei an diesem Tag -,- Selbst unsere versierten Fahrer müssen mehrmals nach dem Weg fragen, weil es ganz schön weit ist. Letztendlich kommen wir an und das Shopping kann beginnen. Eigentlich wollte ich nur eine kurze Hose kaufen...ich kaufe einiges nur keine kurze Hose ^^ Nach harten Verhandlungen schaffen wir es, einen Taxifahrer, fast zum gewünschten Preis, für die Heimfahrt zu finden.

Der darauf folgende Tag beginnt ganz entspannt mit einem Frühstück um 11 Uhr und diesmal spazieren wir in die andere Richtung nach Arambol. Natürlich müssen wieder einige Badepausen eingelegt werden. Wir versuchen eigentlich eine Surfschule zu finden, die uns Bretter ausleihen kann. In Arambol können wir bei einem Snack am späten Nachmittag drei Surfer beobachten. Wir sind erneut etwas spät dran, sodass die Ausleihe bereits geschlossen hat. Ich gehe mich trotzdem erkundigen. Der Manager ist ein Nepalese und mein neuerwobenes Tattoo ist scheinbar ein willkommener Gesprächseinstieg für viele. Anni und ich ziehen noch ein Stück weiter zu einem Süßwassersee und gucken uns dort den Sonnenuntergang an, danach kehren wir zum Nepalesen Biwall zurück. Er fährt uns sogar zu unserem Hotel zurück...Als er uns das angeboten hatte, wussten wir jeoch nicht, dass er einen Roller damit meinte. Somit steigen wir zu dritt auf das Gefährt und düsen durch die Dunkelheit. Ich sitze in der Mitte und meine Flipflops schleifen das eine oder ander mal auf dem Asphalt. Nichtsdestotrotz kommen wir heil im Hotel an und sind heil froh darüber. Die Beste Zeit zum Surfen ist von 8 bis 9 Uhr morgens. Daher will uns Biwall am kommenden Morgen früh um 8 Uhr abholen.

Pflichtbewusst warten wir pünktlich zur angegebenen Zeit am Abholort. Jedoch erscheint auch eine halbe Stunde später kein Biwall. Na gut dann probieren wir es bei einer anderen Surfschule, die jedoch nur mit einem Lehrer vermietet. Gut also dann doch wieder einen Roller mieten, diesmal mit gelb/schwarzen Nummernschild und darauf hoffen, dass wir keine Polizei antreffen werden. Ich baumel draußen auf der Terrasse etwas aus, während Anni ein kleines Nickerchen macht. Da kommt doch tatsächlich um 10.30 Uhr Biwall am Hotel mit vielen Entschuldigen an. Das er überhaupt noch mal auftaucht ist ja bemerkenswert und löblich. Wir frühstücken also erstmal ausgibig und begeben uns dann mit dem eigenen Roller zum Surfspot. In weiser Voraussicht nehmen wird uns lediglich ein Board, um uns gegenseitig zu helfen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und turbulenten Abgängen klappt es tatsächlich einige Male. Die Wellen kommen unregelmäßig, aber irgendwann haben wir den Dreh raus, welche geeignet ist und welche nicht. Ein ums andere Mal wirbeln wir in den Wellen umher und das Surfbrett fliegt, soweit die Sicherheitsschnur es erlaubt, durch die Luft. Aber auch das Surfen funktioniert immer öfters. Beim erstmaligen Stehen einer Welle ist bei mir die Freude so groß, sodass ich alle Technikhinweise vergesse, aufrecht stehend die Arme hoch reiße und letztendlich ins Wasser falle. Nach Anderthalb Stunden geben wir das Board zurück, bummeln bisschen durch den kleinen Ort und kehren für ein letztes Abendbrot in unseren Ort zurück. Diesmal gibt es Krabbe, welche selber geknackt werden muss und eine ziemliche Sauereri ist. Lecker aber nicht sehr ergibig. 

Sungbat