Brisbane und die Ostküste

יצא לאור: 22.01.2018

Nach unserem Aufenthalt in Sydney ging es dann auch schon weiter nach Brisbane, denn ich habe mich dazu entschlossen Line noch für 5 Tage in ihrer Gastfamilie zu besuchen. Das erste was mir auffiel, als wir abends um 11 Uhr landeten war das tropische Klima. Es war noch immer sooo warm und die Luft war noch viel feuchter als in Sydney.

Bei Lines Gastfamilie zu Hause angekommen haben wir uns schnell bettfertig gemacht und sind dann auch schon schlafen gegangen, denn Line musste am nächsten Morgen arbeiten.

Es dauerte nicht lange bis der kleine Henry sich an mich gewöhnt und in sein Herz geschlossen hatte. Line musste ihn zur Daycare bringen und danach haben wir uns mit dem Zug auf dem Weg gemacht um unser Auto für die nächsten 5 Tage abzuholen. Line hatte nämlich in eine Backpacker Gruppe bei Facebook gefragt, ob jemand weiß wo man für nicht allzu viel Geld ein Auto mieten kann. Das ist in Australien nämlich gar nicht so einfach, wenn man unter 21 ist. Daraufhin hat sich ein Australier gemeldet und uns sein Auto für die 5 Tage angeboten. Es klang natürlich etwas komisch und unsere Gastfamilien meinten auch wir sollen vorsichtig sein und auf unser Bauchgefühl hören. Er hat uns dann extra mit seinem kleinen Sohn von der Bahn abgeholt, damit wir uns sicher fühlen. Dann sind wir zu ihm nach Hause gefahren. Er wohnte etwa eine halbe Stunde von Brisbane entfernt- im Nirgendwo. Die Natur um Brisbane herum war aber wirklich traumhaft schön! Überall Palmen und unberührte Natur. Man hat sich gefühlt, wie im Film. Es sah genauso aus, wie man sich Australien vorstellt. Wir sind dann an unserem ersten Tag in die Stadt gefahren und Line hat mir Brisbane gezeigt. Die Stadt ist wirklich schön und vor allem die Southbank (ein künstlich angelegter Strand in der Innenstadt) war traumhaft schön. Trotzdem hatte ich von der Stadt etwas mehr erwartet, denn verglichen zu Melbourne war die Stadt sehr klein und auch wirklich längst nicht so schön, aber das ist natürlich Geschmacksache. Am Abend sind wir dann wieder in die Stadt gefahren und saßen mit Eis und Keksen an einem sehr schönen Ort mit Blick auf die Skyline der Stadt und haben stundenlang über alles mögliche geredet. Außerdem bin ich an diesem Tag das erste mal Auto gefahren! Ich hatte schon etwas Angst, aber man hat sich super schnell an den Linksverkehr gewöhnt und auch daran mit links zu schalten fiel mir leichter als gedacht. Das einzig verwirrende am Anfang waren allerdings die Blinker, denn die befinden sich natürlich auf der anderen Seite, als bei den deutschen Autos. Demnach gingen also am Anfang bei jedem Abbiegen die Scheibenwischer an, was jedoch nicht allzu schlimm und ziemlich lustig war. Am nächsten Tag sind wir dann zur berühmten Goldcoast gefahren; genauer gesagt zum Surfers Paradise. Dort trifft man auf einen wunderschönen, breiten, weißen Sandstrand der genau an die große Stadt grenzt. Dort waren wir dann baden und haben uns gesonnt und den Tag genossen. Nach einigen Stunden sind wir dann noch weiter in den Süden zum Burleigh Head National Park gefahren. Dort haben wir einen Walk durch einen kleinen Regenwald gemacht und hatten am Ende einen traumhaft schönen Ausblick über die umliegenden Strände. Auch dort haben wir uns dann die letzte Stunde gesonnt, bevor wir zurück mussten um Lines Gastkind vom Kindergarten abzuholen. Nachdem Line dann fertig war mit arbeiten, sind wir in die Stadt gefahren um ein paar andere Backpacker und Aupairs an der Southbank zu treffen. In Australien gibt es überall frei zugängliche Grillstellen, was sehr cool ist! Wir haben also vorher alles mögliche an Essen besorgt und haben dort alle zusammen gegrillt. Das werde ich an Australien sehr vermissen, dass man sich andauernd mit wildfremden Leuten trifft und immer eine lustige Zeit zusammen hat. Man lernt so viele verschiedene Leute kennen und versteht sich mit so vielen unterschiedlichen Charakteren! An dem Abend habe ich übrigens auch zufällig meine Freundin Vivienne aus Melbourne wieder getroffen. Sie hatte einige Wochen zuvor ihren Aupair-Aufenthalt abgeschlossen und hat angefangen zu reisen. Es war wirklich schön, sie wiederzusehen!

Am nächsten Tag hat Line netterweise frei bekommen. Wir sind dennoch früh aufgestanden und haben unser Auto eingerichtet, denn wir wollten in der nächsten Nacht im Auto schlafen. Wir haben also eigenhändig die Rückbank ausgebaut, das Auto gesaugt und sauber gemacht und anschließend mit Decken, Kissen und Lichterketten ausgelegt. Es sah wirklich cool aus und wir freuten uns schon auf die Nacht! Nachdem wir Proviant eingepackt hatten, ging es dann auch schon los zu einem Nationalpark. Zuerst haben wir uns allerdings verirrt und landeten schließlich im Nirgendwo auf einer Farm, ohne Handyempfang! Durch solche Verirrungen stößt man allerdings letztendlich auf die schönsten Orte. Die Umgebung war wirklich wunderschön! Nachdem wir dann zurück gefunden haben und getankt haben, haben wir schließlich den Weg zum Nationalpark gefunden. Wir haben einen langen Walk gemacht zum Fuße eines riesigen Wasserfalls. Dorthin sind wir über große Steine hingeklettert, unter denen sich tausende riesige Spinnen befanden- Huntsmans! Die sind glücklicherweise total ungefährlich aber trotzdem alles andere als süß!! :D

Auf dem Rückweg dieses Walks sind wir dann auf den Rockpool gestoßen, in dem wir natürlich schwimmen gegangen und von dem Wasserfall aus runter gesprungen sind. Das Springen hat mich einige Minuten der Überwindung gebraucht, aber es hat sich gelohnt! Außerdem haben wir eine riesige Echse gesehen, so cool! Das war wirklich einer der besondersten Orte, die ich je gesehen habe! Nach dem Wandern mussten wir uns beeilen, denn wir wollten noch 2 Stunden weiter zu einem anderem Ort fahren um von dort aus den Sonnenuntergang sehen zu können, welcher sich Rainbow Beach nennt. Wir sind glücklicherweise 10 Minuten vorm Sonnenuntergang auf den riesigen Sanddünen angekommen. Das war wirklich der schönste Ort, den ich jemals gesehen habe! Wir standen auf einer endlos langen Sanddüne; an einem Ende das Meer und am anderen Ende ein kleines Örtchen. Außerdem waren nicht viele Leute da. Wir saßen da also mit unserem vorher eingekauften Abendessen auf unserem Handtuch und haben uns den Sonnenuntergang angesehen und geredet. Als es schon dunkel war, haben wir uns dann an die Klippe gesetzt, auf der man den Blick aufs Meer hatte. Wir haben einige Stunden Musik gehört und geredet. Daraufhin sind wir dann zurück zu unserem Auto gelaufen, denn wir mussten noch einen Schlafplatz finden. Sich irgendwo mit dem Auto hinstellen und darin schlafen ist nämlich fast überall verboten in Australien. Wir haben uns schließlich für eine ruhige Wohnsiedlung entschieden, da wir uns dort auch sicher fühlen konnten. Die Nacht im Auto war dann allerdings doch ungemütlicher als erwartet und vor allem sehr sehr heiß! Mit offener Tür konnten wir natürlich allerdings auch nicht schlafen. Nach einigen Stunden schliefen wir dann aber auch zum Glück endlich ein. 

Am nächsten Morgen klingelte um 4:30 der Wecker, denn wir wollten zurück zu den Sanddünen um uns auch den Sonnenaufgang anzusehen. Außer uns war dort kein Mensch, der Sonnenaufgang war fast noch schöner als der Sonnenuntergang. Dieser Ort war wirklich magisch. Danach sind wir dann zum eigentlichen Strand gefahren und haben gebadet. So sollte doch jeder Tag starten; den Sonnenaufgang ansehen und anschließend um 6 Uhr morgens ins Meer hüpfen. Das war wirklich unbeschreiblich schön und wir werden beim Reisen definitiv zu diesem Ort zurückkommen!

Auch für diesen Tag hatten wir natürlich einen Plan. Wir sind zurück Richtung Brisbane gefahren um die Fähre nach Stradbroke Island zu nehmen. Wir hatten mal wieder Glück (wie auch all die letzten Tage) und haben einen Parkplatz genau neben der Fähre bekommen. Auf der Insel angekommen haben wir einen Bus zur Nordhälfte genommen um da den bekannten Walk am Strand zu machen. Diese Insel war auch wirklich unbeschreiblich schön. Man hat sich gefühlt, als wäre man im Paradies.  Ein Strand war schöner als der andere und überall liegen Kängurus herum! Irgendwann, als wir nicht mehr konnten, haben wir uns an einen beinahe menschenleeren Stand gelegt, sind baden gegangen und haben uns gesonnt. Das war auch definitiv einer der schönsten Orte, den ich je gesehen habe. Wir sind sogar am Strand eingeschlafen. Da wir den letzten Bus zurück zur Fähre erwischen mussten, haben wir uns dann aber auch bald schon auf den Weg gemacht. Vorher machten wir allerdings noch einen kleinen Abstecher in ein süßes Café mit Blick auf den Strand und haben alkoholfreie Cocktails getrunken- lecker!

Die Atmosphäre und die Natur der Insel waren wirklich einmalig! Zurück auf dem Festland sind wir dann schließlich zurück zu Lines Haus gefahren um genügend Energie für den letzten Tag zu tanken.


An unserem letzten gemeinsamen Tag sind wir nämlich nochmal in einen Nationalpark gefahren. Wir sind unter Wasserfällen schwimmen gegangen und haben uns den Regenwald angesehen. Es gab auch viele historische Hintergründe auf den Wegen, welche auch sehr interessant waren. Anschließend hat Line mir noch einen schönen Strand in der Nähe gezeigt, der mich auch wieder begeistert hat. Wir waren Mittagessen in einem Pavillon der genau über dem Wasser lag. Dort haben wir einen älteren Herren getroffen, mit dem wir uns stundenlang unterhalten haben. Die Leute hier sind so interessiert an einem und daran, was man hier treibt. Ganz stolz wird uns dann immer erzählt, wie oft man schon in Europa oder sogar Deutschland gewesen ist und wie viele Vorfahren doch aus Europa kommen- witzig. :D

Es ist wirklich unglaublich interessant, wie viele Menschen man hier von überall auf der Welt trifft! 

Nachdem wir uns anschließend nochmal an den Strand gelegt haben, mussten wir uns langsam auf den Weg zum Flughafen machen. Line hat mich dort abgesetzt und ist dann zu Chris gefahren um das Auto wieder abzugeben. Am Flughafen hat auch alles super geklappt und schon war ich zurück in Melbourne.

Die Orte um Brisbane herum waren wirklich unfassbar schön und genauso wie man sich Australien vorstellt. Südaustralien sieht im Gegensatz wirklich sehr anders aus (aber auch schön)! Ich freue mich schon, wenn wir die Ostküste im März bereisen und ich noch viele weitere schöne Orte bewundern kann!


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