Hoʻopuka ʻia: 14.05.2017
Montag ( 8.5. ) habe ich mich vorerst von Quito verabschiedet und bin mit dem Bus Richtung Norden gefahren. Vom Busterminal Carcelen bin ich mit dem Bus nach Ibarra gefahren um die Familie Valencia zu besuchen. Ich wurde dann von Andrea und ihrem Sohn Benjamin abgeholt und wir fuhren zu ihrer Familie wo ich momentan wohne.
Andrea habe ich damals auf einer Busfahrt kennengelernt und habe mir in Ibarra einen Anzug maßschneidern lassen. Ich wurde mit offenen Armen empfange.
Nachdem wir uns alle begrüßt haben fuhr ich mich Andrea an die Unerversität von Ibarra, an der Sie als Psychologin arbeiten, um mir zwei Medizinlehrbücher ausgeliehen habe. Danach half mir Andrea eine Bewerbung zu schreiben um am Dienstag mich dann im Krankenhaus vorzustellen um meine Famulatur zu beginnen.
WIr redeten mit dem Dr. Villalba welcher sagte ich könne direkt Mittwochs anfangen mit der Famulatur. Das Medizinstudium in Ecuador ist ähnlich wie das Amerikanische Medizinstudium, es dauert fünf Jahre gefolgt von einem PJ und danach sind alle Studenten mehr oder weniger Allgemeinmediziner und fangen an zu arbeiten.
Nachdem wir das Gespräch hinter uns gebracht haben mussten wir mir einen Kittel, einen Kassak, eine Hose, ein Stethoskop und eine Blutdruckmanschette zu kaufen damit ich Mittwochs anfangen konnte. Die Studenten müssen hier in Ecuador ihre Kleider kaufen.
Mittwochs um acht startete dann meine Famulatur und ich startete in der Inneren Medizin unter Aufsicht von Dr. Juan Vaca. Wir ( Dr. Vaca, Edwin, ein Student aus Quito , und ich ) machten die Visite und der Dr. fragte uns bzw mich über die verschiedensten Krankheiten aus. Dr. Vaca fragte ebenso was mich interressieren würde zu tun in den nächsten Wochen ( Geriatrie bzw. Palliativ und Cardioologie ).
Nach der Visite und dem "Einarbeiten" hatte ich eine kurze Pause und es ging weiter mit Konsultationen von HIV Patienten die der Dr. Vaca behandelt.
Ich war und bin immernoch überrascht wieviele Menschen hier HIV haben, täglich ca. 5 Patienten in der Konsultation im Alter von 21 - 60 Jahren.
Mein Tage beginnen nun so um 6:30 Uhr beginne ich im KH und untersuchen mit Edwin Neuzugänge und unsere zugeorndeten Betten. sie arbeiten hier nach dem SOAP Schema ( Subjektive wahrnehmung, Objektive Wahrnehmung, Analyse und Plan wie es weitergeht ).
Danach sitzen wir mit den Ärzten in der Übergaben und fangen gegen neun Uhr mit der Visite an. Whrd der Visite werden vom Doktor viele Fragen gestellt die ggf. nachgearbeitet werden müssen und am nächsten Tag abgefragt werden, das alles auf Spanisch zu machen ist schon ein wenig schwer da mir das Vokabular noch fehlt, aber ich werde verstanden. Nach der VIsite gehen wir auf andere Stationen um dort Patienten zu Untersuchen. das geht bis ungefähr 11:00 Uhr. Nach den untersuchungen auf den anderen Stationen kümmern wir uns wieder um unsere Patienten auf der Inneren Station und beginnen um 12:00 mit der HIV Sprechstunde die bis 13:00 geht. Zuletzt geht es dann wieder aud Station um Vortäge und "Qualitätsmanagement" zu erledigen. Danach habe ich ungefähr um 14:00 Feierabend.
Ich werde sogar genötigt einen Vortrag über Epilepsie zu halten ;)
Durch meine europäische Herkunft sind alle Augen auf mir als wäre der menschliche Körper in Europa anders als hier. Mir wurde sogar schon gesagt, dass ich für einen Spezialisten gehalten wurde.
Ich finde es sehr interessant hier zu famulieren, da ich behandelt werde wie jeder andere Student und auch alles machen kann und muss ( Rezepte schreiben, Anamnese erheben und körperliche Untersuchungen ). Hier wird noch alles per Hand geschrieben und Fehler sind kaum erlaubt, sonst muss alles nochmal neu geshcrieben werden. Dr. Vaca fragt alles nach lässt mich EKG analysieren und den Lagetyp bestimmen und Röntgenbilder analysieren und erklärt mir auch vieles.
Im grossen und ganzen bin ich sehr gespannt wie es weitergehen wird.
Sauberkeit ist hier ein eigenes Thema, da nicht viel Geld da ist das desinfektionsmittel um die Flure zu wischen Chlor, Hände desinfizieren nach jedem dritten Patient, wenn er keine Infektion hat, und Handschuhe nur wenn man mit Blut oder Körperflüssigkeiten in Kontakt kommt. Sauberkeit ist natürlich auch ein grosses Thema wenn es um den Patienten geht, ich habe es hier mit Läusen und vielen Bakterien und Antibiotika zu tun.
Die Medikamte bekommen die Pat in der Apotheke durch ein einfaches Rezept und müssen nichts bezahlen. Der Lateinamerikaner ist aber sehr vergesslich deswegen muss man den Patienten ausdrücklich sagen wie und wann sie ihre Medikamente einzunehmen haben ( z.B. Insulin )
Gestern waren wir dann in de Stadt und ich hab mit den Schwestern Andrea und Gaby das beste Bier in Südamerika getrunken. Es war ein selbstgebrautes Bier das mir wie ein Ale erschien, hat sehr gut geschmeckt.
Heute am Muttertag werde ich Hühnchen Sate ( Erdnusssoße kochen ), die Familie ist schwer beschäftigt mit Torten backen und verkaufen da in unserem Haus ein Tante Emma Laden ( Späti ) ist der bis 22:00 Uhr geöffnet hat, in dem man von Schreibwaren über Waschmittel, Cola , Brot, Obst und Gemüse alles kaufen kann.
Ich bin gespannt wie es weitergeht, und hoffe ihr freut euch über meine Berichte. Wenn ich fragen habt lasst es mich wissen und in einem ruhigen Moment werde ich euch antworten.
Ich geh dann mal kochen ;)