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Mauritius in a nutshell - Traumstrand und Mini-Hiking in den Bergen

Foilsithe: 09.04.2023

07.04.-08.04.

In jedem Reiseführer, jedem TV-Bericht und auf jeder Internetseite wird Mauritius als Strandparadies beschrieben, wo sich feinster Sand mit kristallklarem Wasser vermischt. Unser erster Ausflug führt uns also ein Stück die Westküste hinunter nach Flic en Flac, wo uns ein ca. 8 Kilometer langer Sandstrand gesäumt von Filao-Bäumen (ähnlich unseren Lärchen) erwartet.

Da wir nach einer 12 Stunden-Nacht recht spät dran sind, befürchten wir einen überfüllten Strand und trotz unseres Miniautos keinen Parkplatz aufzufinden. Beides weit gefhelt: Entlang der „Promenade“ gibt es reichlich Parkmöglichkeiten, die dazu auch noch kostenlos sind. Bei uns wären die Plätze längst kostenpflichtig und hätten eine Parkdauer von maximal zwei Stunden bei mindestens 2,50€ pro Stunde.

Auch der Strand ist alles andere als voll. Größtenteils sind es Einheimische, die sich hier in großem Abstand verstreuen. Wir sind verwirrt und fragen uns, wo die ganzen Touris abgeblieben sind!

Nach erster Betrachtung des Strandes und der Wellen vermuten wir, dass diese eher am Hotel-Pool geblieben sind. Zeigt sich das Meer doch etwas „stürmischer“ als es hier normalerweise üblich sei und dazu treiben im Wasser relativ große Algen!

Das stört uns drei nur bedingt. Es scheint wohl einerseits an der Jahreszeit zu liegen, dass das Meer so unruhig ist und andererseits an der Wärme, dass sich so viele Algen bilden.

Nach einem misslungenen Schnorchelversuch (aufgrund der strammen See), dafür aber viel Frisbee- und Wellenspaß, ruft der Magen und möchte gefüllt werden.

Ein Markenzeichen von Mauritius und von Flic en Flac insbesondere, sind die vielen winzigen und völlig unscheinbaren Imbissbuden, die allerlei Interessantes und teils Undefinierbares für den kleinen Hunger anbieten. Wir entscheiden uns für den Geheimtipp eines Blogschreibers, auch wenn das einen Fußmarsch erfordert, der aber leider bereits um 15 Uhr schließt. So ein Reinfall.

Also Marsch Marsch zurück und improvisieren. Das klappt leichter mit einer ganzen Ananas im Wannst, die uns ein äußerst reinlich aussehender Kokosnuss-Stand für läppische 90 Cent abtritt! 

Über Hygiene darf man sich hier wohl keine Gedanken machen und einfach nur darauf hoffen, dass das Schälmesser in den letzten sieben Tagen mehr Wasser abbekommen hat als die zierliche Verkäuferin…

Egal! Es schmeckt, bleibt drin und tut der Seele gut!

Drei Stände weiter wählen wir eher panisch als überzeugt eine Mahlzeit, denn mehr und mehr Stände machen vor unseren Augen zu und öffnen erst wieder abends oder gar am nächsten Tag!

Somit gibt es für umgerechnet 1,40 € einen großen Teller Reis mit TK-Gemüse und (nennen wir es mal) Hühnchen! Schmeckt wie Omma unterm Arm, aber der Hunger treibts rein!

Müde und halbwegs gesättigt geht es heimwärts, wobei wir uns auf halbem Weg noch mit reichlich Yum Yum-Suppen aller Geschmacksrichtungen eindecken! Wieso allerdings die Firma „Kellogs“ hier Yum Yum‘s vertreibt, bleibt wohl ein unlösbares Geheimnis! In Frankfurt kosten die im afrikanischen Kiosk 4€, hier bekommen wir sie für 8 Rupies (also ca 16 Cent) hinterhergeschmissen. Generell sind die Preise hier für uns nicht nachvollziehbar: Ziegenjoghurt für umgerechnet 6€, das Kitkat wie bei uns ca 75 Cent. Wein können sich nur die reichen Inselbewohner leisten (ca 13€ die Flasche Weißwein), während eine Dauerwurst nur 2,50€ kostet. Toastbrot für 56 Cent, Trockenobst 4€.

Am nächsten Morgen sieht unser Plan eigentlich frühes Aufstehen, rasches Frühstück und schnelles Losfahren für die erste Wanderung unseres Urlaubs vor!

Es soll zum Le Pouce hochgehen, einem halbwegs kleinen Berg (812 m) mit einem an einen Daumen erinnernden Gipfel!

Was uns bei unseren Recherchen immer wieder auffällt und somit das Finden tauglicher Routen erschwert, sind die Wetterbedingungen! Bei nahezu jeder Route wird vor extrem rutschigem und steilem Untergrund gewarnt, für welche man alpine Erfahrung benötige! Dazu kämen erschwerte Sichtbedingungen und überhaupt sei es teils völlig überwuchert.

Hmmm…was also tun?!

Zuerst einmal verschlafen wir, essen länger als geplant und fahren erst um 10:30 Uhr zum Startpunkt der Wanderung los. Nachdem wir nämlich gestern Abend noch Ewigkeiten Wanderungen verglichen haben, entschieden wir uns, es einfach mit dem Le Pouce zu versuchen. Umdrehen kann man ja immer noch, wenn es uns zu kritisch wird!

Statt also früh morgens vor der intensiven Sonne zu starten, beginnen wir am Fuß des Berges so gegen viertel nach 11…super!

Es geht zunächst einen etwas breiteren Weg durch Zuckerrohr-Felder den Berg hoch, welcher aber eher einem Bachbett gleicht, so dass Schuhe und Füße nach ungefähr fünf Minuten durch sind. Nicht zu ändern denken wir uns. Ist ja bisher ganz nett! An einem rondellartigen Unterstand geht es dann allerdings etwas sportlicher zur Sache, denn wir biegen in den Berg ab und kämpfen uns nun durch den Bach hindurch nach oben. Rutschig trifft schon mal zu!

Trotz der schwülen Hitze und der erstaunlich knappen Luft genießen wir aber den Pfad bergauf mehr und mehr, da sich sowohl der Untergrund von steinig zu schlammig und zurück als auch die Vegetation immer wieder ändern! Mal kraxeln wir durch dicht bewachsenen Wald, der sich wie ein Tunnel über uns zusammenfaltet, mal laufen wir auf roter Erde und durch idahohe Büsche, wo sich der Weg kaum erahnen lässt!

Wir sind beeindruckt.

Auch von Ida, die zwar zwischendurch das Jammern anfängt, sich aber zusammenreißt und es bis zum Plateau vor dem Gipfel durchzieht!

Bis hierher ist es zwar anstrengend, aber tatsächlich gut machbar. Zwischendurch warnt uns ein entgegenkommender Wanderer, dass unser Vorhaben mit Ida nicht funktionieren wird. Es sei zu matschig und steil!

Ob der den Komoot-Bericht geschrieben hat?!

Vom Plateau aus geht es noch einmal ca. einen Kilometer (tatsächlich!!!!) steil zum Gipfel hoch für einen noch schöneren Ausblick. Und widererwarten ist Ida Feuer und Flamme für das letzte Vorhaben, so dass wir nach kurzer Pause auch den letzten Abschnitt auf den Daumen angehen.

Mit einigem Gekraxele kämpfen wir uns den steilen Hang hoch, und werden mit einer herrlich Rundumsicht bis zu den vorgelagerten Inseln im Norden belohnt.

Nach einem raschen aber nicht minder anstrengenden Abstieg geht es noch zum nahegelegenen Wasserfall Minissy, in dessen See man laut Recherche schwimmen kann!

Bietet sich ja an, nachdem wir vom Wandern verschwitzt und stinkig sind, und dank rotem Matsch aussehen, als hätten wir bei einem Tough Mudder-Lauf teilgenommen!

Auch zu diesem Ziel sind wir nochmal auf unsere Füße angewiesen, was zu reichlich Gestöhne und Schmerzensäußerungen des kleinsten Familienmitglieds führt.

Das Ziel entschädigt jedoch umso mehr für das Leiden und Jaulen (in Schwimmschuhen läuft es sich auch wirklich nicht gut), denn was wir sehen, lässt uns sprachlos werden. Vor uns fällt ein ca. 10 Meter breiter Fluss ungefähr ähnlich tief hinab in einen See, der zum Schwimmen einlädt!

Es ist ringsherum unglaublich grün und gewiefte Vorwanderer haben sogar eine kleine Schaukel über dem Wasser gebaut!

Wir zögern nicht lang und tasten uns über die teils sehr glitschigen Steine ins erfrischende Wasser.

Die Strömung macht das Schwimmen anstrengend, so dass wir nach kurzem, aber mehr als zufriedenstellendem Vergnügen den Heimweg antreten.

Zum Abschluss des Tages setzen wir uns mit einer Yum-Yum Suppe und einem Bier für uns und Limo für Ida zu Hause an den Strand und genießen den leider von einem Regenschauer verdeckten Sonnenuntergang im Beisein mehrerer streunender Hunde!

Mauritius hat uns an diesen beiden Tagen und insbesondere heute vollends überzeugt und wir sind selig, dieses Fleckchen Erde kennenlernen zu dürfen!

Was wir hier im Übrigen natürlich nicht vergessen möchten, ist, allen Lesern und Leserinnen unserer Urlaubsgeschichten ein schönes und erholsames Osterfest zu wünschen!

Fühlt euch alle geherzt!

Freagra

Oileán Mhuirís
Tuairiscí taistil Oileán Mhuirís