Reiseblog von Fabienne & Simon
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F: Noch ein paar Eindrücke aus Kuba

Veröffentlicht: 16.10.2019

Als ich in Havanna zum ersten Mal in einen Laden ging, war ich – obschon ich natürlich gehört hatte, wie prekär die Versorgungslage ist – schon ziemlich erstaunt. Es gibt überhaupt nichts! Es gibt vielleicht 20 Artikel in einem grossen Laden. Beschaffung von Lebenmitteln und Gebrauchsgegenständen ist hier ein alltägliches Thema.

Für Grundnahrungsmittel erhalten die Kubaner Lebensmittelmarken, damit sie diese zu sehr günstigen Preisen einkaufen können.

Ein Kubaner hat uns erklärt, dass riesige Mengen an z.B. Kleidung und Hygieneartikeln privat importiert und dann weiterverkauft werden. An den Türen hängen Zettel, auf denen steht z.B.: «Verkaufe 1x Kinderpullover, 2x T-Shirt, 1x Wasserfilter». Ich habe auch mehrfach in Hauseingängen ein paar Kleidungsstücke auf einem Stuhl ausgestellt gesehen - zu verkaufen.

Nachdem wir ein, zwei Mal nass wurden, hätte ich mir gerne einen Regenschirm gekauft. Ich fragte in vielen Läden und es hiess immer «nein, haben wir im Moment leider nicht» - Ich konnte trotz intensiver Bemühungen keinen Regenschirm kaufen, weil es schlicht keinen gab. Das ist für uns so unvorstellbar! Mit der Haarbürste habe ich es dann gar nicht mehr probiert.

Reis mit Poulet, Reis mit Schwein oder Reis mit Rind, und wenn du Glück hast, gibt’s noch Crevetten. (Aber Kubaner sind Meister darin, diese Hand voll Zutaten auf eine dreiseitige Menükarte zu strecken). Wir haben ein paar Restaurants gefunden, die abwechslungsreichere und sehr, sehr feine Menüs haben. Auf Nachfrage wurde klar, dass ein riesiger Aufwand dahintersteckt, jeden Tag die nötige Menge Gemüse, Gewürze, Mais, Pasta, usw. – Alles ausser Reis und Fleisch – zu besorgen und es geht nicht ohne zahllose Kontakte. Zum Teil ist sicher ein Problem, dass viele Bauern Verträge mit den All-Inclusive-Hotels haben, und dadurch nur noch ein kleiner Teil der Ernte überhaupt noch auf den Markt kommt.
Schon nach 10 Tagen hätte ich ein Königreich für einen Salat, oder eine Pfanne gedünstetes Gemüse gegeben! Und natürlich für ein Stück Kuchen oder feine Guetsli :-)

Der Modestil der Kubanerinnen hat mich recht amüsiert. Hauptsache eng! Die grosse Mehrheit der Frauen jeden Alters und wirklich jeder Gewichtsklasse tragen Leggings und enge Tops. Diese Gleichgültigkeit gegenüber der (Un)Vorteilhaftigkeit von Kleidung finde ich sehr sympathisch, auch wenn es manchmal gar nicht schön aussah.

Wenn wir durch die Gassen der Städte gingen, war es oft auch, als gingen wir durch die Stuben vieler Kubaner. Die Häuser in den Kolonialstädten sind meistens direkt ans Trottoir gebaut und das Wohnzimmer scheint immer der erste Raum zu sein. Viele Wohnungstüren stehen offen und darin sitzen im Schaukelstuhl eine bis x Personen und schauen ein bisschen fern oder auf die Strasse hinaus… Es scheinen wenige ein Problem wegen der Privatsphäre zu haben.

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