Δημοσίευσε: 26.11.2018
Tag 54
23.11.2018
Unsere Zeit im Nirgendwo hat begonnen. Für die nächsten Tage werden wir an einer Hand voll Seen zwischen West und Ostküste in der Mitte der Neuseeländischen Alpen rund um Twizel verbringen. Das ganze Gebiet nennt sich Mackenzie. Heute sind wir am Lake Tekapo auf einem Campingplatz direkt am Wasser. Das Wasser des Gletschersees ist durch irgendwelche Gesteinspartikel in einem feinen Türkis gefärbt. Es ist zwar momentan ein wenig bewölkt, aber es regnet nicht, obwohl dies für die gesamte Zeit die wir in diesem Gebiet sind angekündigt war. So ist die Sicht auf den See und die Landschaft nicht ganz so schlecht wie gedacht. Eben war ich auf einem kleinen Hügel und hatte ganz für mich allein einen Blick auf die Berge und die Gewässer. Es ist malerisch. Die hohen Gräser wehen neben einem, der Wind pustet an einem vorbei und man merkt, dass man sich nun auf der Südinsel befindet.
24.11.2018
Wir sind in Ohau, der südlichste Punkt unserer Neuseeland Reise ist erreicht. Weiter nach unten geht es nicht. Ab jetzt heißt es wieder Richtung Norden auf dem langsamen Weg nach Auckland. Der Regen hat uns eingeholt. Auf der Strecke vom Lake Tekapo zum Lake Ohau, haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp in dem Örtchen Twizel gemacht. Die Stadt wurde am Ende der 1960er Jahre errichtet, um ein riesiges Wasserwerk zu bauen, welches heute die Nordinsel mit Strom versorgt. Die Regierung Neuseelands wollte dann 1980 mit Fertigstellung dieses Projekts die Stadt wieder schließen, aber die Bewohner sahen das ein bisschen anders und protestierten dann ein wenig, sodass es die Stadt bis heute halt doch noch gibt. Nach dem wir in Twizel einen Kakao in einem Café getrunken haben, ging es dann an den nächsten See, wo wir heute übernachten. Ohau. Auf der Fahrt dorthin hat es angefangen zu nieseln und jetzt sind wir hier und es regnet ordentlich. Durch die beschlagene Frontscheibe kann man die Sicht auf den vernebelten See vor einer Wolkenmauer nur erahnen. Somit sitzen wir jetzt eben im Auto und dümpeln einfach ein wenig herum. Was man dann halt so macht. Viel ist das ehrlich gesagt nicht. Wir übernachten auf einem Stellplatz direkt vor dem Wasser nahe der Straße, an einem kleinen Waldgebiet. Hier ist nichts außer einem Wohnmobil, das ein paar Meter neben uns seinen Platz hat. Die Stille und das dichte Grau ist das einzige was uns heute Nacht umgibt.
25.11.2018
Gestern ist das Wetter zum Abend hin noch ein bisschen besser geworden. Also besser heißt, dass es halt nur noch genieselt hat. Dafür sind wir heute morgen wieder bei richtigem Regen aufgewacht, wir haben ihn vermisst. Nachdem wir ein entspanntes Frühstück mit Croissants und Müsli im Auto eingenommen hatten, machten wir uns gen Norden auf, zu dem letzten großen Gletschersee, der ähnlich wie der Lake Tekapo türkisfarbenes Wasser besitzt. Auf dem Weg nach Pukaki, wie sowohl der kleine Ort in der Nähe als auch der See selbst heißt, waren wir nochmal kurz in Twizel, wo wir es uns bei dem Wetter in der Library gemütlich machen wollten. Diese hatte jedoch, wie auch gestern leider zu und so haben wir uns ins Auto gesetzt, wo wir immerhin noch das bis zum Auto reichende Wifi abfangen konnten. Danach sind wir dann zum See wo eine riesige Fläche auf uns wartete, die abends laut Camperapp voll von Campervans sein soll. Es ist jetzt 17:00 und so langsam füllt es sich rechts und links von uns. Bevor wir uns den schönsten Platz mit bestem Blick aussuchen konnten, mussten wir leider nochmal zurück ins Dorf zu einer öffentlichen Toilette, wo wir unsere Töpfe und Teller abgewaschen haben, da wir ja gestern in der Wildnis kein Wasser hatten. Als das erledigt war, sind wir dann noch über Felsformationen am Ufer des Lake Pukaki entlanggekrachselt, mit Blick auf das glasklare hellblaue Wasser, das übrigens eiskalt war. Ist von Wasser aus einem Gletschersee aber auch zu erwarten. Es hat zu dem Zeitpunkt zwar nicht geregnet, was durchaus schon mal als Erfolg verbucht werden kann, einen Blick auf den Mount Cook, Neuseelands höchsten Berg, konnten wir leider trotzdem nicht erhaschen. Die dichte Wolkendecke machte dies unmöglich und hinterließ einen zwar beeindruckenden Blick, was an dem Wasser lag, das mit seiner künstlich wirkenden Farbe auch in Fantasyfilmen Platz gefunden hätte, den Mount Cook sah man anders als in Reisebroschüren versprochen allerdings nicht. Und als wir dann nach einer Weile auf einem Felsen saßen und in die Ferne geguckt haben, sind wir zurück zum Auto, wo wir jetzt zusehen, wie es hier langsam voller wird und gleich Spaghetti machen.
26.11.2018
Vom letzten See aus ging es wieder Richtung Norden. Vor Christchurch machen wir noch eine Übernachtung in der Nähe von Ashburton. Wir sind jetzt wieder ein gutes Stück weiter und morgen geht’s dann nach Christchurch, in die zweitgrößte Stadt Neuseelands. Heute ist nicht viel passiert, außer dass wir viel Auto gefahren sind und das Seengebiet hinter uns gelassen haben. Ab jetzt geht es wieder in die Zivilisation und direkt hinein in die Großstadt.