10 Tage von Trondheim nach Bergen
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Ålesund - Stordal - Vaksvikfjellet - Voll - Trollstigen - Geiranger

Publicat: 21.05.2021

Montag 5.9.16

Alesund - Sonnenaufgang

Da Wetter super sein soll, stehe ich um 6.30h auf - bin schon vom Sonnenaufgang vor meinem Hotelfenster begeistert und sitze nach einem kurzen Frühstück um 7.45h im Auto und fahre gegen die tiefstehende Sonne nach Osten. Die schönsten Blicke bieten sich neben der Straße auf kleine Häuser, die sich in spiegelglatten Fjorden und Seen spiegeln, dazu wunderschöne Herbstfarben – mein Gott, ist das schön! Das Navi schickt mich falsch-richtig. Ich hatte gestern über die alte Rosenkirche in Stordal gelesen, es aber heute vergessen ins Navi einzugeben. Durch die Eingabe „Geiranger“ führt mich das Navi aber jetzt nach Stordal, wo ich die alte Stabkirche ansehen wollte. Sie ist aber geschlossen und ich kann nur ein paar schöne Fotos machen. Sie ist 250 Jahre alt und soll im Innern sehr schön dekoriert sein.

Stordal
Stordal
Stordal

Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel und ich stelle fest, dass ich – wenn ich von hier nach Geiranger fahre, den Trollstigen verpasse. Also muß ich nun quer durchs Land nach Norden um von dort zum Trollstigen zu kommen und nach Süden zum Geirangerfjord zu kommen. Bißchen umständlich und ich habe keine Ahnung, wie lange ich jetzt noch im Auto sitzen werde. Aber bei der Landschaft um mich herum – eigentlich kein Problem.

Ich folge nur kurz meinem Navi und biege dann von der Straße rechts in eine kleine Straße ab, die sich hoch windet auf ein Plateau, wo dann ein Schild sagt, dass ich nun über das Vaksvikfjellet fahre. 

Vaksvikfjellet

Die Straße ist hier nicht mehr asphaltiert, Schafe stehen links und rechts am Rand, nur eine Handvoll Häuschen sehe ich, dafür aber Seen, kleine gurgelnde Bäche und in der Ferne Schnee auf den Bergen.

Unterwegs
Vaksvikfjellet
Vaksvikfjellet

Traumhaft. Erreiche nach ca. 20km wieder die Strasse, biege nach rechts ab und nehme 2 tschechische Frauen bis Voll mit. Da die aber so wenig Englisch können, ist der Unterhaltungswert mit denen eher klein und ich tue so, als müsse ich in Voll etwas erledigen. Gehe dort kurz im Supermarkt einkaufen und fahre weiter.

Um 12.30h bin ich am unteren Ende des Trollstigen.

Trollstigen

Wikipedia sagt: „Der Trollstigen ist Teil der Provinzstraße 63 und führt vom Isterdal in elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung hinauf zur Passhöhe. Dabei überwindet er eine Höhendifferenz von 405 m und erreicht 700m über Meereshöhe. Im weiteren Verlauf erreicht die Straße eine Höhe von 850 m. Auf halber Strecke führt die Straße, die Teil der Goldenen Route ist, zudem über einen eindrucksvoll rauschenden Wasserfall, den 320 Meter hohen Stigfossen. Die Passstraße wird umrahmt von den Bergen Bispen (dt. „der Bischof“, 1.450 m), Kongen (dt. „der König“, 1.614 m) und Dronninga (dt. „die Königin“, 1.701 m). Die Strecke ist witterungsbedingt nur im Sommer geöffnet und kann von etwa Mitte Mai oder Anfang Juni bis Ende September befahren werden. Die Straße wurde am 31. Juli 1936 nach achtjähriger Bauzeit von König Haakon VII. für den Verkehr freigegeben. Sie ist auch heute noch nur wenige Meter breit, manchmal fast einspurig, so dass man entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen muss. Wegen des schroffen Geländes gibt es kaum Möglichkeiten anzuhalten. Erst oben am Beginn eines Hochtales kann man auf einem großen Parkplatz verweilen oder in der Trollstigen Fjellstue einkehren. Ein Spaziergang von wenigen hundert Metern bringt den Besucher zu Utsikten (dt. „die Aussicht“), einem Aussichtspunkt, von dem aus man den gesamten Verlauf der Straße überblicken kann. Am 16. Juni 2012 wurde Trollstigen offiziell als Norwegische Landschaftsroute eingeweiht.“

Blick vom oberen Ende des Trollstigen
Trollstigen
Trollstigen
Trollstigen
Blick vom Trollstigen

Der riesen Wasserfall stürzt unter und neben der Straße herab. Die Serpentinen sind weit weniger schlimm als gedacht. 

Trollstigen

Oben ist ein modernes Besucherzentrum und ein Fußweg zu zwei frei hängenden Aussichtsplattformen. Tolle Bilder. Aber ich sehe hinter mir Wolken kommen – leider aus der Richtung, in die ich jetzt fahren muß. Abfahrt 14h. 

Hinter dem Trollstigen

Die Strecke jetzt ist ganz anders, als die steile Auffahrt des Trollstigen. Es geht hier nicht in solchen Kurven wieder herunter, sondern erst einmal bleibt man auf der Höhe und befindet sich in einem ländlichen Gebiet, Schafe stehen auf der Strasse, einsame Höfe, schöne Blicke. 

Blick auf Geiranger

Vor der Abfahrt herunter nach Geiranger gibt es nochmal einen Aussichtspunkt. Leider ist aber die Sicht ziemlich mies, die Wolken verhindern die Sonne und so sehen die grünen Berge eher schwarz aus. Bin gegen 16.00h am Hotel und hab heute erstmal keine Lust mehr auf Kurven. Eigentlich wollte ich noch zum Dalsnibba hoch, aber das wären jetzt nochmal 30 oder 40 Minuten Kurvenfahren und so entscheide ich mich für einen kurzen Bummel durch Geiranger, das ich mir sehr viel größer vorgestellt hatte. 

Blick auf Geiranger

Das Zimmer ist nicht so dolle. Eher im Keller, über einem Lüftungsgenerater, der konstant brummt.  Das Geiranger Hotell ist ein ziemlich hässlicher Kasten, der mit seinem darunter liegenden Anbau die Optik des Ortspanoramas bestimmt. Angeblich ein 4-Sterne-Haus und auch für meinen Aufenthalt recht alternativlos, da nicht so viele Häuser im Ort sind.

Blick aus meinem Fenster
Wirkt nicht sehr überzeugend...

Ich laufe durch den „Ort“, der eigentlich nur aus Souvenirshops, einer geschlossenen Touristeninfo und ein paar kleinen Lädchen/Cafes besteht, die überwiegend geschlossen sind. 

Die Souvenirshops haben aber bis 21.00h offen und verkaufen auch umfangreich Sportkleidung. Wenngleich glücklicherweise kein Kreuzfahrtschiff in Geiranger ist, ist der Ort doch ziemlich gut besucht, insbesondere von Amerikanern und Koreanern. Ich hole mir ein Eis und setze mich an das spiegelglatte, schwarze Wasser und genieße die Sicht. Es ist trocken, aber ziemlich frisch und leider auch ohne Sonne.

Geirangerfjord/Geiranger
Geiranger
Geiranger
Terrasse des Geiranger Hotell

Das Hotel hat im 7. Stock eine Terrasse. Service gibt’s hier nicht. Ich will mir mit diesem Blick einen Rotwein gönnen. Hole mir den an der Bar und sehe skeptisch, dass der „beste Wein“ für 95 Kronen (ca. 12 EUR) für ein 0,1l-Glas aus einem 2-Liter-Pappkarton kommt. Als ich dann feststelle, dass das Weinglas am Rand rundherum völlig dreckig ist (was im Glas vorher war, kann ich nicht mehr sehen…), reklamiere ich das und die Frau am Bartresen will den Wein aus dem dreckigen Glas in ein neues Glas kippen, als ich nochmal protestiere und auch neuen Wein verlange. Nur ziemlich irritiert macht die Frau das dann und ich ziehe mit dem teuren Fusel auf die Terrasse, lade meine Bilder runter und schreibe Tagebuch, bis es zu kalt wird. Im Zimmer esse ich wie immer mein mitgebrachtes Brot mit Käse und laufe im Dunklen nochmal runter zum Hafen.

Schlafen geht dann nur mit geschlossenem Fenster, weil direkt darunter ein Lüftungsgenerator brummt.

220km Alesund-Stordal-Vaksvikfjellet-Voll-Trollstigen-Geiranger

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