Publicat: 20.06.2017
Unfallfrei! Nach einer Platzwunde vor der Abfahrt nach Thailand, Zugausfall nach Italien und einem Streik vor der Reise in Iran, sind wir dieses mal wirklich ohne Probleme angekommen. Die Schrecksekunde mit der Vollsperrung, welche wir geschickt umfahren haben, vernachlässigen wir einfach mal.
Die Ankunft in Colombo war recht unspektakulär. Unser Taxifahrer wollte uns mit 20€ etwas zu offensichtlich übers Ohr hauen (da hat er die Rechnung ohne uns gemacht), vielleicht hatte er deshalb nach der halben Strecke keine Lust mehr auf den Verkehr. Er hat aufjedenfall kurzerhand einen anderen Taxifahrer gebeten uns zum Hotel zu fahren. Nach dem einchecken sollte es losgehen, ein kurzer aber kräftiger Schauer hinderte uns allerdings zunächst daran. Jetzt wissen wir, warum die Luftfeuchtigkeit in der Regenzeit bei knapp 100% liegt. Wir gehen Richtung Meer, mit unseren Flip Flops durch 40°C warme Pfützen inkl. eingeweichter Essensreste, Müll und inkl. interessanter Gerüche. Da kümmert einen der Umstand auch nicht, dass unsere Klamotten nach 10 Minuten Fußmarsch komplett nass sind (wohlgemerkt nicht vom Regen), da frage ich mich, wie es die Sri Lanker tatsächlich mit langen Jeans und Hemd aushalten... ?
Wir flanieren weiter am Strand entlang, in Asien ist nichts wie man es sich vorstellt. Der Strand existiert nicht, Müll und ein paar Verkaufsstände dominieren das etwas triste Bild.
Weiter geht es Richtung Norden, wo wir an ein paar netten Gebäuden, Tempeln, Kirchen und Moscheen vorbeikommen. Erstaunlich, wie Menschen mit unterschiedlichen Religionen hier mittlerweile friedlich Tür an Tür leben.
Abends haben wir uns dann fürstlich für 30€ bekochen lassen, da wir keine Lust hatten nach weiteren Restaurants zu suchen.
Colombo ist eine nette Stadt um in Sri Lanka anzukommen, man erkennt ganz klar das asiatische Flair. Für Leute die allerdings bereits in anderen asiatischen Städten waren, reicht ein Tag bei der Ankunft und evtl. ein Tag bei der Abreise vollkommen.
Am nächsten Tag haben wir uns bereits für 5 Tage einen Fahrer durch die Highlands gebucht. Zunächst fahren wir aber erst mal mit dem Zug 4 Std. nach Anuradhapura. Die 4-stündige Fahrt sollte eine der besten in Asien werden! Nachdem wir unsere Plätze eingenommen haben, konnte es direkt losgehen, der penetrante Uringeruch vom Klo hinter uns wird sich mit dem Fahrtwind wohl erübrigen. Fast! Eher verteilte er sich im ganzen 35°C warmem Abteil, nach einiger Zeit gingen jedoch mehr und mehr Fenster auf und alles war in Ordnung (oder hatten wir uns einfach dran gewöhnt!?). Vorbei an Blechhütten, verstopften Bahnübergängen, Reisfeldern und diversen Bahnhöfen, bemerkte ich, dass die Lokführer an einigen Bahnhöfen Ringe während der Fahrt oder während eines Stopps tauschten. Diese so scheint es, sind für jeweils einen eingleisigen Streckenabschnitt gültig. Beispiel: Der Zug aus Süden kommend nimmt einen Ring vom Bahnhof "A" Richtung Norden mit zum Bahnhof "B". Sobald ein Zug aus der anderen Richtung kommt, nimmt dieser den Ring von Bahnhof "B" wieder mit zu Bahnhof "A". Ist noch ein Zug auf der Strecke, muss der andere Zug am Bahnhof warten bis der Zug mit dem Ring eingefahren ist und den Ring übergeben hat. Bei uns hat das alles soweit geklappt, lediglich einmal musste ein entgegenkommender Zug kurz zurück setzen :-)
Wenn einem während der Fahrt zu warm ist, kann man sich auch gerne in die Tür stellen oder setzen, denn die Züge fahren grundsätzlich mit offenen Türen. Festhalten sollte man sich jedoch gut, da die Schienen nicht ganz so gut verlegt sind und man sich eher auf einem Schiff wähnt.
Unfall!
Da haben wir ihn ja doch noch, unseren bzw. Ana's obligatorischen Unfall. Nach einem leckeren Abendessen bin ich in der Nacht wach geworden, da Ana ihren Mageninhalt wieder loswerden wollte. Nach einer schlaflosen Nacht hätten wir eigentlich im Hotel bleiben sollen, wollte Ana natürlich nicht. Somit sind wir mit unserem Fahrer nach Anuradhapura, um uns dort die Tempel anzuschauen. Sehr beeindruckend wenn nicht der teure Eintritt von 30€ zu bezahlen gewesen wäre...
Am Nachmittag ging es dann zum Lions Rock bzw. haben wir uns für den kleinen Bruder entschieden, da wir nicht schon wieder unverschämte 30€ zahlen wollten. Der Ausblick ist der gleiche, keine Ahnung warum hunderte Touristen soviel Geld für den anderen Berg bezahlen. Vielleicht liegt es an dem riskanten Aufstieg der uns das ein oder andere Mal fast zum Verhängnis wurde :-)
Danach ging es zu unserer Unterkunft, ein Baumhaus im Sri Lankischen Wald, absolut geil. Gut das es hier sicher keine riesigen Spinnen gibt ;-) Die Affen, Vögel, Eichhörnchen und Leguane die gelegentlich durch die Bäume und unter unserer Hütte herlaufen entschädigen aber dafür!
Am nächsten Morgen haben wir uns entschieden nicht in die zweite alte Hauptstadt nach Polonnaruwa zu fahren (wo wieder 30€ fällig geworden wären), sondern eine Village Safari zu machen. Dabei ging es mit einen Büffel und anschließend per Boot zu einer Familie, die für uns Brot gebacken und diverse Leckereien aus Kokosnüssen für uns zubereitet hat. Am Nachmittag haben wir noch eine 5 Stündige Safari gemacht, dass war der absolute Hammer, Elefanten, Büffel diverse Vögel und Affen in freier Wildbahn, da muss man nicht viel mehr zu sagen.