Veröffentlicht: 05.02.2024
Heute möchte ich mir noch Russell ansehen. Dazu muss ich mit der Fähre übersetzen. Nachdem ich den Camper auf einem Parkplatz abgestellt habe, mache ich mich auf dem Weg zur Fähre. Die Sonne scheint, es ist warm. Da spricht mich ein Mann auf der Straße an und sagt: "Wieder ein Tag im Paradies!" Ja, das hier ist wirklich paradiesisch schön. Die Sonne, die Wärme, das Licht, die Farben des Wassers und der Natur. Traumhaft!
Früher, so vor 160Jahren, sah es hier nicht so paradiesisch aus. Die Natur war mit Sicherheit auch sehr schön, aber das drumherum wohl eher nicht. Russell hatte vor 160 Jahre den Spitznamen "Höllenloch des Pazifiks". Hier traf sich alles, was man nicht in der Nachbarschaft haben möchte: Spielsucht, Waffenhandel, Gesetzlosigkeit. All das vereinte sich in Russell, was damals Kororareka hieß. Inzwischen ist Russell ein gemütlicher und wirklich schöner kleiner Ort. Aber noch immer sind die Spuren von damals erkennbar. In der Kirche zum Beispiel sind immer noch Einschusslöcher zu finden.
Hier herrschte Krieg. Nach der Unterzeichnung des Treaty of Waitangi, merkten die Maori, dass die Engländer eine andere Auslegung des Vertrages hatten, als sie. Einige Maoris waren dadurch missgestimmt und es kam in Russell, aus Protest dazu, dass ein Maori, den Fahnenmast fällte. Trotz umfangreicher Bewachung fällte dieser Maori den Fahnenmast 4x. Was natürlich zum Krieg zwischen englischen Soldaten und den Maori führte. Daher auch die EInschusslöcher in der Kirche.
Inzwischen ist es in Russell sehr friedlich und gegen Abend, wenn die Tagestouristen wieder weg sind, ist es bestimmt noch friedlicher 😉 .